Nutzung der Hallenzeiten in Königswinter Kein Kontrolleur für die Kontrolle

KÖNIGSWINTER · Bis zur nächsten Sitzung des Sportausschusses im November soll die Verwaltung in Abstimmung mit dem Stadtsportbund einen Vorschlag für die Überprüfung der Nutzung von Hallenzeiten durch die Vereine vorlegen.

 Am heimischen Sonnenhügel in Oberpleis bestreiten die Oberliga-Handballer der HSG Siebengebirge ihre Spiele.

Am heimischen Sonnenhügel in Oberpleis bestreiten die Oberliga-Handballer der HSG Siebengebirge ihre Spiele.

Foto: Horst Müller

Diesen einstimmigen Beschluss fasste der Sportausschuss nach langer Diskussion. Die vom Stadtsportbund ins Gespräch gebrachte Überprüfung hält der Ausschuss für sinnvoll. So weit war man sich einig. Völlig offen ist hingegen, wer die Nutzung der 13 Königswinterer Sporthallen kontrollieren soll. Da die Überprüfung über einen Zeitraum von mehreren Monaten vorgesehen ist, würden bei der Verwaltung erhebliche Überstunden anfallen, wie Dezernentin Heike Jüngling klarstellte. Der Vorschlag des Ausschusses, der Stadtsportbund könnte diese Aufgabe doch übernehmen, stieß bei dessen Vorsitzendem Klaus Wiesehügel, der sich dem Gremium an diesem Tag vorstellte, auf wenig Begeisterung.

"Ich glaube nicht, dass wir dazu in der Lage sind", meinte er. Der Vorstand des Stadtsportbundes bestehe aus sieben ehrenamtlichen Personen. Für die Überprüfung müsse der Dachverband der Sportvereine daher einen Hauptamtlichen einstellen, was nicht möglich sei, da man über keine finanziellen Ressourcen verfüge. Als man den Antrag gestellt habe, die Nutzung der Hallenzeiten zu überprüfen, habe man allerdings noch nicht um die Situation gewusst, in der sich die Verwaltung momentan befinde. "Wir hätten nichts dagegen, wenn man das zeitlich streckt", so Wiesehügel.

Offen ließ die Politik die Konsequenzen, die aus der Datenerhebung gezogen werden sollen. "Wir müssen mit dem Ergebnis sensibel umgehen. Die Verwaltung muss dann zusammen mit dem Stadtsportbund die Folgen diskutieren", sagte Lutz Wagner von der Königswinterer Wählerinitiative. Die Überprüfung selbst hält er für absolut sinnvoll. "Wir dürfen nicht die Augen vor der Situation verschließen, nur weil wir einen Konflikt fürchten." Die Verwaltung hatte auf "erhebliche Konfliktpotenziale" hingewiesen.

Sein Fraktionskollege Uwe Hupke wich von der Mehrheitsmeinung bei den Köwis ab. Als Vorsitzender des Judo-Clubs gab er zu bedenken, dass die Teilnehmerzahl an den Trainingsstunden seines Vereins zwischen sieben und 15 Leuten schwanken würde. Die Mindestbelegungszahl liegt jedoch bei zwölf Teilnehmern pro Hallendrittel oder Turnhalle. "Wenn uns die Halle weggenommen wird, haben wir ein Riesenproblem", so Hupke. Diese Schwierigkeiten hätten andere Vereine mit Einzelsportlern auch.

Hans-Peter Giesen, als Geschäftsbereichsleiter der Stadt Königswinter seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt, wies erneut auf mögliche Konflikte hin. "Sie sind schwer lösbar. Schließlich geht es auch um die Frage, wie wir Einzel- und Mannschaftssport oder Leistungs- und Koronarsport gewichten. Da sind dicke Bretter zu bohren."

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