Patrozinium auf dem Petersberg Kirchenchor Sankt Michael gestaltet feierliche Messe mit

KÖNIGSWINTER · Bis auf den letzten Platz besetzt war die Kapelle auf dem Petersberg am Sonntagvormittag. Schließlich öffnet das kleine Gotteshaus, dessen Vorgänger dem Petersberg einst seinen Namen geben hat, nur einmal im Monat seine Pforten zu einem öffentlichen Gottesdienst.

 Kleines Gotteshaus mit großer Tradition: Pfarrer Dariusz Glowacki zelebriert die Messe auf dem Petersberg.

Kleines Gotteshaus mit großer Tradition: Pfarrer Dariusz Glowacki zelebriert die Messe auf dem Petersberg.

Foto: Homann

Am Sonntag jedoch war es keine ganz alltägliche Messe, die Pfarrer Dariusz Glowacki hielt - eingebettet in die gottesdienstliche Liturgie erklang feierliche Chormusik in dem barocken Gemäuer.

Der Anlass dafür: Die dem Apostel Petrus geweihte Kapelle mit den schönen Rundbogenfenstern und der prächtig bemalten Spiegeldecke feierte an diesem Tag ihr Patrozinium. Seit vielen Jahren schon ist es schöner Brauch, dass der Kirchenchor "Sankt Michael" diese besondere Messe musikalisch mitgestaltet.

Intensiv hatten sich die rund zwei Dutzend Sänger und Sängerinnen, für die das Patronatsfest trotz vieler anderer Auftritte und Konzerte stets ein besonderes Ereignis im Vereinskalender ist, in den Wochen zuvor auf die Messe vorbereitet. Unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusiker und Dirigent Peter Dicke wurden gleich fünf Werke einstudiert, die am Sonntagvormittag auf dem Petersberg zu Gehör kamen.

Zunächst gab es das kraftvolle "Halleluja" von Boyce, hernach das "Sanctus" und "O Salutaris" von Leo Delibes und schließlich "Aller Augen warten auf dich" aus den "Zwölf Geistlichen Gesängen" von Heinrich Schütz. Zum Abschluss erfüllte dann noch das "De Profundis" von Antonio Salieri den Innenraum der kleinen Kapelle - gesungen von einem Chor, dem die Freude am Singen nicht nur anzumerken, sondern vor allem anzuhören war. Dies spürten auch die Besucher des besonderen Gottesdienstes, die sicherlich auch im kommenden Jahr wieder gerne die kleine Kapelle auf "ihrem" Petersberg besuchen werden.

Wallfahrtskapelle Sankt Peter

Bereits im 14. Jahrhundert ist eine erste, dem heiligen Petrus geweihte Wallfahrtskirche auf dem Petersberg entstanden, die vermutlich bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts bestand. Ihr verdankt der Petersberg, der zuvor "Stromberg" genannten wurde, seinen Namen.

Der Heisterbacher Abt Augustin Mengelberg ließ 1763 an nahezu gleicher Stelle die heutige barocke Kapelle errichten. Sie gehörte nach Auflösung der Abtei Heisterbach im Jahr 1803 zur Kirchengemeinde Niederdollendorf. Von 1934/35 bis 1938 wurde sie auf Initiative von Peter Mühlens mit geändertem Dachreiter in Abstimmung mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege restauriert und erhielt 1939 eine Orgel der Firma Klais.

1979 ging die Kapelle gemeinsam mit dem Petersberg in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Bis heute besteht die Verpflichtung, sie für den Gottesdienst zu erhalten. In den Sommermonaten findet an jedem ersten Sonntag im Monat um 10 Uhr eine Messe statt.

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