Königswinterer Junggesellen-Schützenbruderschaft Kirchenfahne und "Große Königskette" an Siebengebirgsmuseum übergeben

Königswinter · Sie galt mehr als fünf Jahrzehnte als verschollen. 2003 hatte die Sankt Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft Königswinter von 1604 ihre Kirchenfahne wieder.

 Übergabe (von links): Michael Schlösser, Elmar Scheuren, Mathias Reuter und Fabian Menden vor dem Museum.

Übergabe (von links): Michael Schlösser, Elmar Scheuren, Mathias Reuter und Fabian Menden vor dem Museum.

Foto: Frank Homann

Jetzt übergab eine Abordnung dieses wertvolle Stück aus dem Jahr 1876 neben weiteren drei Schwenkfahnen dem Siebengebirgsmuseum. Außerdem nahm Museumsleiter Elmar Scheuren erfreut die "Große Königskette" der Bruderschaft in Empfang. Sie stammt von 1663 und wurde bis 1925 von den jeweiligen Königen getragen.

Ein historisch wertvolles Exemplar, das beim Museumfest am nächsten Wochenende in der Abteilung "Religiöses Leben" prompt gezeigt wird. Künftig wird sie dort im Wechsel mit der noch älteren Königskette der Männer-Schützenbruderschaft ausgestellt.

Die Junggesellen besitzen zwei Königsketten. Mit der "Kleinen Königskette" werden die aktuellen Könige geschmückt. Die "Große Königskette" wiegt neun Kilo. An ihr hängen 55 Schilder und ein 250 Gramm schwerer, silberner Vogel mit Krone.

Er soll aus dem bei einem Brand geschmolzenen Silber der ältesten Schilder hergestellt worden sein. Wie wichtig ihnen die Zeugnisse ihrer Vergangenheit als Erinnerungsstücke sind, machten Erster Brudermeister Fabian Menden, König Matthias Reuter, Erster Fähnrich Michael Schlösser und Kerstin Schlösser bei der Übergabe deutlich.

Im Museum wissen die Junggesellen sie gut aufgehoben. Scheuren bat, dass sie sich auf künftig mit darum kümmern. So könnte die Kirchenfahne mit der Gestalt des heiligen Sebastianus eine kleine Restaurierung gut gebrauchen. In lateinischer Schrift ist der Satz eingestickt: "Denn es drangen ein in mich deine Pfeile, es lastet auf mir deine Hand."

Der Schutzpatron der Bruderschaft ist auch auf den Schwenkfahnen von 1956 und 1962 zu sehen. Die ältere wurde durch eine Stiftung des Fabrikanten und Vorsitzenden des MGV "Gemüthlichkeit", Wilhelm Staffel, zur Erinnerung an seinen Vater Johann gestiftet, der 1903 Fähnrich der Bruderschaft war.

1964 schenkten Fabrikant Paul Lemmerz, Gastwirt Paul Mücke und Juwelier Karl Schürmann eine weitere Schwenkfahne. Im Fahnenschrank des Museums werden sie perfekt gelagert. Und ab und zu werden sie auch ausgestellt.

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