Ortsentwicklung in Königswinter Kirchplatz in Oberpleis wird umgestaltet

Oberpleis · Der Kirchplatz in Oberpleis soll umgestaltet werden, obwohl die Stadt keine Mittel aus der Städtebauförderung über ein Integriertes Handlungskonzept (IHK) erhält. Bei der Umgestaltung werden die Bürger beteiligt, eine Veranstaltung ist nach den Sommerferien geplant.

 Vor allem als Parkplatz dient der Kirchplatz heute. Das soll sich nach der Umgestaltung ändern.

Vor allem als Parkplatz dient der Kirchplatz heute. Das soll sich nach der Umgestaltung ändern.

Foto: Frank Homann

Der Planungs- und Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung jetzt einen Bebauungsplan für den Bereich Siegburger Straße/Propsteistraße aufgestellt, um die Voraussetzung für Veränderungen zu schaffen. In einem nächsten Schritt sollen die Bürger beteiligt werden.

Seit Jahren gibt es eine Entwurfsplanung, die einen Wegfall eines Großteils der Parkplätze vorsieht mit dem Ziel, dass der Kirchplatz wieder als Platz wahrgenommen wird. Auch eine Öffnung der Immunitätsmauer zum Kirchengelände gehört dazu. Hierzu ist in den vergangenen Jahren auch eine Bereitschaft auf Seiten der Kirchengemeinde und des leitenden Pfarrers Markus Hoitz zu spüren.

Allerdings legt die Kirche großen Wert darauf, dass weiterhin Parkplätze für Gottesdienstbesucher zur Verfügung stehen. Dieses Problem könnte durch eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Tiefgarage gelöst werden. Die Verwaltung hat den Auftrag, darüber Gespräche mit der Eigentümergemeinschaft zu führen.

Förderung nicht absehbar

Vor eineinhalb Jahren hatte die Bezirksregierung der Stadt noch signalisiert, dass Fördermittel nur über ein IHK zur Verfügung gestellt werden können. Die Verwaltung hatte damals bei geschätzten Gesamtkosten in Höhe von knapp fünf Millionen Euro für eine Umgestaltung des Kirchplatzes, des Busbahnhofs, des Rathausvorplatzes und des Mathildenheimparks einen Förderantrag bis zu 2,6 Millionen Euro aus der Städtebauförderung von Bund und Land gestellt. Da man sich zudem bei der Aufwertung des Busbahnhofs Mittel aus der Förderung des Nahverkehrs Rheinland versprach, hätte dann der Eigenanteil der Stadt nur noch bei 1,3 Millionen Euro gelegen.

500.000 Euro an privaten Mitteln konnten bei der bereits erfolgten Reaktivierung des „Alten Zolls“ eingeworben werden. Nun musste die Stadt aber feststellen, dass das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ überzeichnet ist und auch eine Förderung über ein gemeinsames IHK für Oberpleis und Bad Honnef-Aegidienberg aus dem Förderprogramm „Kleine Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ derzeit noch nicht abzusehen ist. Eine Rolle spielt wohl auch, dass zwei IHKs in Königswinter nicht gefördert werden: Die Stadt erhofft sich auch Fördermittel für das IHK in der Altstadt.

Dennoch will die Stadt an dem Teilziel, einer Umgestaltung des Oberpleiser Kirchplatzes, weiter festhalten, während die anderen Projekte zurückgestellt werden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Ortsentwicklung Oberpleis sprachen sich dafür aus, zur Sicherung der mittel- und langfristigen städtebaulichen Entwicklung einen Bebauungsplan aufzustellen. Diesem Wunsch folgte der Planungs- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Bürger bei Gestaltung beteiligen

Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung auch mit der Beteiligung der Bürger bei der Umgestaltung des Platzes. Diese soll in einer gemeinsamen Veranstaltung nach den Sommerferien mit der frühzeitigen Beteiligung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens kombiniert werden. Gleichzeitig wird die Verwaltung Angebote für einen überarbeiteten Gestaltungsentwurf für den Kirchplatz einholen.

Über die Bürgerbeteiligung soll dann in der Arbeitsgruppe und in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses im September berichtet werden. In der gleichen Sitzung werden die Kommunalpolitiker über die Vergabe der Planungsleistungen entscheiden.

Die Umgestaltung des Kirchplatzes gestaltet sich nicht einfach, weil nicht nur die Stadt und die Kirche dort Eigentümer von Flächen sind, sondern auch verschiedene Privatleute. Diese Flächen sind als Parkplätze an die Stadt verpachtet. Ohne die Bürger geht also nichts.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort