Bewegungskindergarten "Sandkasten" in Königswinter Kirsten Kirchberg: "Wir leben vom Engagement der Eltern"

Im "Sandkasten" in Sandscheid ist jede Menge Action angesagt - kein Wunder, schließlich wird hier Bewegung ganz groß geschrieben. Und das seit nunmehr 15 Jahren: Am Samstag feiert die Elterninitiative ihr 15-jähriges Bestehen. Geleitet wird der zertifizierte Bewegungskindergarten von Kirsten Kirchberg.

 Viel Action ist im "Sandkasten" angesagt - wie hier beim Kindergartenfest. ARCHIVFOTO: FRANK HOMANN

Viel Action ist im "Sandkasten" angesagt - wie hier beim Kindergartenfest. ARCHIVFOTO: FRANK HOMANN

Herumtoben tun doch eigentlich alle Kinder gern. Wozu braucht es da einen Bewegungskindergarten?
Kirchberg: In unserem Kindergarten unterstützen wir die Jungen und Mädchen dabei, die verschiedenen Funktionen der Bewegung für ihre Entwicklung zu erlernen, zu festigen und zu erweitern, wie zum Beispiel den eigenen Körper kennenzulernen, sich mit seinen Fähigkeiten auseinanderzusetzen oder auch Gefühle und Empfindungen in Bewegung auszudrücken, auszuleben und zu verarbeiten.

Das erfordert sicherlich auch eine spezielle Einrichtung und eine Menge Platz?
Kirchberg: Unsere Räumlichkeiten sind dementsprechend aufgebaut, unter anderem mit vielen Bewegungsbaustellen. Aber auch im Stuhlkreis gibt es angeleitete Bewegungsangebote. Und unser großes Außengelände mit Hügellandschaft lädt die Kinder dazu ein, sich intensiv zu bewegen.

Der Kindergarten ist aber nicht nur ein zertifizierter Bewegungskindergarten?
Kirchberg: Ein weiterer Schwerpunkt ist die gesunde Ernährung. Wir achten sehr darauf, was die Kinder von zu Hause mitbringen, Brötchen mit Schokoladenaufstrich beispielsweise sind tabu. Außerdem bieten wir zweimal pro Woche ein gemeinsames Frühstück an. Seit 2013 haben wir eine eigene Küche und eine Köchin, die für die Mittagskinder das Essen frisch zubereitet. Wir sind stolz, dafür jetzt auch das offizielle Zertifikat "Anerkannter Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung" zu erhalten.

Und geforscht wird bei Ihnen ja auch, ist das richtig?
Kirchberg: Ja, im vergangenen Jahr sind wir auch als "Haus der kleinen Forscher" neu zertifiziert worden. In einem eigenen Forscherraum haben die Jungen und Mädchen Gelegenheit, alleine oder auch unter Anleitung zu experimentieren.

Passend zum Jubiläum präsentiert sich der Kindergarten fein herausgeputzt. Waren in den Sommerferien die Heinzelmännchen, sprich die Eltern, am Werk?
Kirchberg: In den Ferien ist unser Kindergarten in der Tat komplett renoviert worden - allerdings von richtigen Handwerkern. Es wurde ein neuer Boden verlegt und die Wände sind neu gestrichen worden. Die Eltern haben aber im Vorfeld alles komplett ausgeräumt.

Wird Elternmitarbeit bei Ihnen groß geschrieben?
Kirchberg: Ja, wir legen nicht nur viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern, sondern sind als Elterninitiative auch auf die Mitarbeit der Mütter und Väter angewiesen. Unser Kindergarten lebt vom Engagement der Eltern.

Ist der Kindergarten eigentlich seit der Eröffnung im Jahr 2000 am gleichen Ort zu Hause?
Kirchberg: Die erste Gruppe war in einem kleinen, alten Haus untergebracht, das dort stand, wo nun unser Außengelände ist. Als die Nachfrage nach Kindergartenplätzen stieg, wurde das Nachbarhaus, in dem zuvor Asylanten gewohnt hatten, renoviert und zu einem größeren Kindergarten für zwei Gruppen umgebaut. Heute betreuen wir hier 42 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren.

Das Jubiläumsfest des Kindergartens Sandkasten mit Tag der offenen Tür beginnt am Samstag um 15 Uhr. Bis 18 Uhr haben Eltern Gelegenheit, die Räumlichkeiten der Einrichtung "An der Dohlenhecke" 1 in Sandscheid zu besichtigen und sich einen Einblick in die pädagogische Arbeit des Kindergartens zu verschaffen. Für die Kinder gibt es ein spannendes Programm mit Hindernisparcours, Bewegungsbaustellen, Spielen und vielem mehr.

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