Erst Mitte Februar hatte die Stadt Bad Honnef die Teststrategie in den insgesamt 14 Kindertageseinrichtungen geändert und die PCR-Pool-Tests eingeführt. Zwei Mal pro Woche findet seitdem in den einzelnen Kita-Gruppen die Probenentnahme statt, die anonym in einem Behälter gesammelt und zur Auswertung in ein Labor gebracht werden. Bei einem positiven Ergebnis müssen die Kinder dieses Pools am Folgetag zu Hause bleiben und schnellstmöglich einen PCR-Einzeltest machen. Der Start verlief holprig: Gleich am ersten Tag konnte das Labor aufgrund einer technischen Panne die Ergebnisse erst mit zeitlicher Verzögerung liefern. Eltern beklagten zudem das aufwendige, vor allem aber zeitintensive Verfahren, die Kinder bei einem positiven Poolbefund nur mit einem weiteren PCR- und nicht einem Antigenschnelltest „freitesten“ zu können.

Das sei allerdings genau die Vorgabe der aktuellen Corona-Betreuungsverordnung, so Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt. „Bei allem Verständnis für die Eltern sind wir gesetzlich an dieses Vorgehen gebunden. Und bei allem steht doch der Schutz der Kinder im Mittelpunkt.“ Um zumindest den zeitlichen Aufwand etwas zu minimieren, gebe man die individuellen PCR-Tests den Eltern bereits mit nach Hause. Sollte es seitens des Gesetzgebers neue Vorgaben geben, werde man auch das Testverfahren neu überdenken, so Heuser noch am Donnerstag.

Bereits vor der Ankündigung des NRW-Familienministers war Königswinter von der erst Ende Februar eingeführten PCR-Pooltestung in den Kitas wieder abgerückt. „Wir vollziehen quasi die Rolle rückwärts“, so die zuständige Dezernentin Heike Jüngling am Donnerstagabend. „Die Akzeptanz bei den Eltern war erwartungsgemäß sehr gering.“ Auch seien die Laborauswertungen teilweise erst sehr spät eingetroffen, sodass die Kitas mit diesen Ergebnissen nur schwer arbeiten konnten. „In Übereinstimmung mit den Fraktionen haben wir daher entschieden, die PCR-Pool-Tests im Laufe des April abzuschaffen“, so Jüngling.