Auftritt des Protestliederkünstlers bei Kachelsteiner Kulturtage Klaus der Geiger brilliert mit virtuosem Konzert in Oberpleis

Oberpleis · Klaus der Geiger und Gitarrist Marius Peters haben eine brilliantes Konzert in der evangelischen Kirche Oberpleis gespielt. Besonders beeindruckte das breit gefächerte Repertoire der beiden Künstler.

 Virtuos und schwungvoll spielten Gitarrist Marius Peters (l.) und Klaus der Geiger Stücke ganz unterschiedlicher Genre bei ihrem Konzert in der evangelischen Kirche Oberpleis.

Virtuos und schwungvoll spielten Gitarrist Marius Peters (l.) und Klaus der Geiger Stücke ganz unterschiedlicher Genre bei ihrem Konzert in der evangelischen Kirche Oberpleis.

Foto: Gabriela Quarg

Wenn bei einem Konzert die Zuhörer der Violin-Sonate von Johann Sebastian Bach nicht nur andächtig lauschen, sondern begeistert auf den Stühlen mitwippen, dann ist etwas Besonderes im Gange, oder besser gesagt sind außergewöhnliche Musiker am Werk. Klaus von Wrochem, alias „Klaus der Geiger“, und Gitarrist Marius Peters sind solche Musiker – weil sie es schaffen, selbst bekannte, klassische Werke „anders“ klingen zu lassen, weil es ihnen gelingt, ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton mitzureißen, und weil sie alles, was sie spielen, auf höchstem Niveau und mit einer Leidenschaft präsentieren, die für den Zuhörer geradezu spürbar ist.

Zwei Generationen von Musikern

Das wiederum führt dazu, dass das Kölner Duo auch in Königswinter eine stets wachsende Fangemeinde hat. Beim Konzert in der evangelischen Kirche in Oberpleis, das zum Auftakt der herbstlichen Klassikreihe des Vereins „Klassik in Königswinter“ stattfand, schafften es die beiden Musiker mühelos, das Publikum zu faszinieren und aufs Beste zu unterhalten. Das ungleiche Duo – beide haben an der Kölner Musikhochschule studiert, „allerdings 50 Jahre zeitversetzt“ – freute sich, „wieder in dieser schönen Holzkirche zu sein, mit dieser wunderbaren Akustik“. Gefolgt waren beide Musiker einer Einladung von Michael Agi, dem Mitbegründer und Spiritus Rector der Kachelsteiner Kulturtage.

Repertoire von Protestsong bis Volksmusik

Im Programm gab es von allem etwas: Klassisches und Jazziges, Eigenkompositionen und Improvisiertes, Protestsongs und Volksmusik – eben alles, nur keine Langeweile. „Es gibt ein festgelegtes Thema und dazwischen passiert etwas, von dem wir vorher noch nicht genau wissen, was. Und das ist für uns ganz spannend und für euch auch“, kündigten die beiden Musiker vor dem zweiten Stück – einem selbstkomponierten griechischen Tango – an, und das traf den Nagel auf den Kopf.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer wusste nie, was kommt, aber das was kam, war auf eine ganz eigene Art und Weise genial. Leise und melancholische Töne, temperamentvolle und fröhliche Rhythmen klangen in rasantem Tempo durch das kleine Gotteshaus, dazu politische Songtexte, die provozieren, zum Nachdenken anregen und aufrütteln, stets mit einem Augenzwinkern vorgetragen. Ob Klimakrise, Corona-Pandemie oder die Macht der Oligarchen, Klaus der Geiger, brachte musikalisch zu Gehör, was ihn umtreibt. Das Publikum ging atemlos mit und belohnte jedes Stück mit begeistertem Applaus.

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