Antrag an Königswinterer Bürgermeister Vinxeler wollen Quellgebiet des Düfenbachs renaturieren

Königswinter · Die Menschen in Vinxel wünschen sich, dass das Quellgebiet des Vinxeler Düfenbachs renaturiert werden soll. Dieser Schritt könnte allerdings einem geplanten Bauvorhaben an der Vinxeler Straße in die Quere kommen.

 Die Menschen in Vinxel wünschen sich, dass das Quellgebiet des Vinxeler Düfenbachs renaturiert werden soll. Dieser Schritt könnte allerdings einem geplanten Bauvorhaben an der Vinxeler Straße in die Quere kommen.

Die Menschen in Vinxel wünschen sich, dass das Quellgebiet des Vinxeler Düfenbachs renaturiert werden soll. Dieser Schritt könnte allerdings einem geplanten Bauvorhaben an der Vinxeler Straße in die Quere kommen.

Foto: Frank Homann

Mit einem Bürgerantrag möchte eine Gruppe von 78 Königswinterer Bürgerinnen und Bürgern durchsetzen, dass der Vinxeler Düfenbach renaturiert und somit aus der Dunkelheit der Verrohrung geholt wird. Geht es nach Antrag, der Bürgermeister Lutz Wagner (Köwis) vorliege, sollen die letzten Amphibien und Sumpfpflanzen wieder mehr Lebensraum erobern können. Die Bebauungsabsichten eines Investors an jener Stelle lehnen sie nach eigenen Angaben wegen der steigenden Häufigkeit von Hitze, Dürre und Starkregen ab. Der Investor wolle zudem nicht nur den genannten Bereich für Bebauung, sondern den als öffentliche Grünfläche ausgewiesenen Teil bebauen, damit das Vorhaben wirtschaftlich wird. Das jedenfalls teilte Susanne Gura vom Verein Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge dem GA mit.

Begradigt und teilweise verrohrt wurde der Düfenbach im vorigen Jahrhundert. Und für einen Teil des Quellgebiets erlaube sogar ein Bebauungsplan der Stadt Königswinter aus dieser Zeit, eine Reihe von Einfamilienhäusern zu errichten, wie der Verein Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge mitteilte. Hintergrund: 2017 stellte ein Vinxeler einen Bürgerantrag, um den rückwärtigen Teil seiner Hofstelle mit einem altersgerechten Wohnhaus sowie einem Doppelhaus bebauen zu können. Die Verwaltung wollte einen größeren Bebauungsplan aufstellen, und die Eigentümer zur Übernahme der Kosten für Planänderung und Planumsetzung sowie Folgekosten verpflichten.

Anstatt einer Bebauung wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Antrag, dass auf den dortigen Feuchtwiesen wieder, wie früher, Streuobstwiesen angelegt und gepflegt werden können, unter fachlicher Anleitung von Naturschutzorganisationen. Auch mit der Renaturierung des Baches solle, so Susanne Gura, die Artenvielfalt wieder gestärkt werden. Pützwiese und Brüchelchen heißen die Feuchtwiesen beiderseits des Baches, in deren Quellen sich jetzt im April schon Kaulquappen tummelten, so die Mitteilung.

Bebauung an der Vinxeler Straße vorgesehen

Den Bürgerinnen und Bürgern gehe es besonders darum, die Kühl- und Schwammfunktion der Feuchtwiesen weiter für den Klima- und Hochwasserschutz zu nutzen. Dafür würden sie sich sogar um Fördermittel kümmern, die es für solche Arten- und Klimaschutzaufwertungen gibt. „Das funktioniert andernorts, warum nicht auch in Vinxel“, findet Susanne Gura vom Verein, der den Bürgerantrag unterstützt. Und: „Dagegen würden durch Versiegelung die Feuchtwiesen vom Segen zum Problem gemacht, das dann mit einem Rückhaltebecken eingedämmt werden soll, und Dürre und Hitze würden ungehindert zunehmen.“

Keinesfalls sollte der Investor zu unnötigen Ausgaben ermutigt werden, so der Bürgerantrag, indem – wie es das Baurecht aus Sicht des Vereins bedauerlicherweise gestatte – Fachgutachten erst nach der kostspieligen Erarbeitung detaillierter Bebauungsplanentwürfe in den Diskussionsprozess einbezogen würden. Schon die dem Antrag beigefügte umweltfachliche Einschätzung des NABU Rhein/Sieg ergebe vielfache Gründe, von dem Bauvorhaben Abstand zu nehmen, so der Verein. Er regt an, das Quellgebiet des Düfenbachs zu renaturieren und als Ausgleichsfläche einzusetzen. Ausgleichsflächen seien nur noch schwer zu finden.

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