Saison startet auch auf Insel Grafenwerth Nach Sanierungen öffnet das Lemmerzbad in Königswinter

Königswinter/Bad Honnef · Am Wochenende öffnen im Siebengebirge die Freibäder. In Königswinter sah es dabei lange so aus, als wäre dies ein nahezu unmögliches Unterfangen. Auch auf der Insel Grafenwerth gibt es aufgrund des Personalmangels reduzierte Öffnungszeiten

Wo am Freitag noch diese Entenpaar seine Runden im Lemmerzbad absolvierte, können ab Samstag auch die Wasserratten des Siebengebirges ihre Bahnen ziehen.

Wo am Freitag noch diese Entenpaar seine Runden im Lemmerzbad absolvierte, können ab Samstag auch die Wasserratten des Siebengebirges ihre Bahnen ziehen.

Foto: Frank Homann

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind vom Feinsten. Da passt es gut, dass das Lemmerzbad in Königswinter und das Freibad auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef – mit reduzierten Öffnungszeiten – am Samstag in die Saison starten.

„Wir sind total froh, dass wir den Bürgern in diesem warmen Sommer ein tolles Angebot machen können“, sagte Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner am Freitag bei einem Ortstermin. Das sonnige Wetter machte Lust auf einen Sprung ins kühle Nass, das laut Geschäftsführerin Elke Stoll vom Betreiber, der Schwimmtreff Hallenfreizeitbad GmbH, im Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken zurzeit nur 19 Grad hat. Das Wasser wird nur durch die Sonne erwärmt, seit die Heizung defekt ist.

Opposition im Stadtrat bringt Öffnung des Bades in Gang

Anfang Februar hatte die Opposition im Stadtrat mit einigen Stimmen der Mehrheitskoalition die Öffnung des Bades in diesem Sommer durchgesetzt. Danach brachten Stadtverwaltung und Betreiber alle Hebel in Bewegung, um Ende Mai öffnen zu können. „Trotz des schwierigen Anfangs ist es ein tolles Projekt geworden. Der Schwimmtreff ist uns sehr entgegengekommen und hat gemacht, was möglich ist“, sagte Dezernentin Heike Jüngling. Dabei hatte der Betreiber im Herbst ursprünglich um vorzeitige Auflösung seines Vertrages für das Freibad gebeten. Elke Stoll hob den „Kraftakt, der nur mit Teamarbeit möglich gewesen“ sei, hervor. Maßgabe sei gewesen, das Bad betriebs- und verkehrssicher zu machen.

Das schlechte Wetter bis Mitte April stellte die beauftragten Firmen bei den Auswinterungsarbeiten dabei vor einige Probleme. „Der Fokus lag auf der Verkehrssicherheit, nicht auf der Schönheit“, betonte Christina Breidbach vom Geschäftsbereich Grundstücke und Gebäude. Das kalkulierte Budget von 100.000 Euro habe man mit Luft nach oben gut eingehalten.

Das größte Problem hatte der Betreiber ja auch beim Personal gesehen, zumal er laut Vertrag mit der Stadt das Hallenbad ganzjährig offen halten muss. Dabei stellte sich die Suche nach neuem Fachpersonal als ergebnislos heraus. Nun werden zwei von der Stadt über einen Personalstellungsvertrag abkommandierte Mitarbeiter zusammen mit Schwimmtreff-Geschäftsführer Ingolf Pott, einigen Minijobbern, Reinigungskräften und Kassenpersonal den Ein-Schicht-Betrieb mit reduzierten Öffnungszeiten sicherstellen. „Das ist alles auf Kante genäht. Wenn jemand vom Fachpersonal krank wird, haben wir ein Problem“, sagt Stoll.

Schwierige Suche nach Mitarbeitern für Schwimmbadbetrieb

Den großen Ansturm erwartet der Betreiber aber ohnehin noch nicht. „Die Freibadzeit fängt erst an, wenn es ein paar Tage lang 28 bis 30 Grad warm ist“, so Stoll. Bei aller Freude über die Öffnung legte der Bürgermeister aber Wert auf die Feststellung, dass sich bei der vergeblichen Suche nach Fachpersonal die Befürchtungen von Verwaltung und Betreiber bestätigt hätten. „Der Betreiber arbeitet im Grenzbereich. Und das Bad ist weiter dringend sanierungsbedürftig“, meinte Wagner. Darüber wird sich die AG Bäder nach der Sommerpause wieder Gedanken machen.

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