Plötzlicher Abgang Roman Limbach tritt aus CDU-Fraktion in Königswinter aus

Königswinter · Roman Limbach hat mit sofortiger Wirkung den Vorsitz des Stadtverbandes niedergelegt. Der Oberpleiser ist über die Entwicklung nach der Wahlschlappe frustriert und gibt auch den Parteivorsitz auf.

 „Urgestein“ Roman Limbach ist über die CDU-Fraktion verärgert.

„Urgestein“ Roman Limbach ist über die CDU-Fraktion verärgert.

Foto: CDU Königswinter

Die Schlappe der Königswinterer CDU bei der Kommunalwahl hat ein erstes prominentes Opfer gefordert: Roman Limbach hat mit sofortiger Wirkung den Vorsitz des Stadtverbandes niedergelegt. Im neuen Stadtrat wird der 65-Jährige auch nicht mehr als Mitglied der CDU-Fraktion, sondern als Einzelratsmitglied sitzen. Den Vorsitz im Stadtverband werden seine Stellvertreter Frank Klein, Peter Wortmann und Ebba Herfs-Röttgen bis zu einer Neuwahl kommissarisch übernehmen.

„Nach gewissen Vorkommnissen möchte ich nicht mehr der neuen Fraktion angehören. Es ist für mich dann auch folgerichtig, nicht mehr Parteivorsitzender zu bleiben“, sagte Limbach dem General-Anzeiger. Der Oberpleiser gehört dem Stadtrat seit 1998 an und ist somit nach Josef Griese dienstältestes CDU-Ratsmitglied. Welche Vorkommnisse zu seiner Reaktion geführt haben, sagte Limbach nicht. Nach GA-Informationen ist er jedoch mit der neuen Besetzung des Fraktionsvorstandes nicht einverstanden.

Erstmals nach 51 Jahren in der Opposition

Die CDU findet sich erstmals nach 51 Jahren in der Opposition wieder. Wenige Tage nach der Wahl hatten die 17 neuen Ratsmitglieder Stephan Unkelbach zum neuen Fraktionschef und Nachfolger von Josef Griese gewählt, der nicht mehr kandidiert hatte Der 44-jährige Oberdollendorfer setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Frank Klein durch. Zu seinen Stellvertretern wurden Klein und der 24-jährige Christian Steiner gewählt. Dem achtköpfigen neuen Fraktionsvorstand gehören als Beisitzer mit Natascha Scherlitzki (23) und Sebastian Stoffer (24) auch die beiden anderen Youngster von der Jungen Union an.

„Im Parteivorstand hatten wir auch Überlegungen, Jung und Alt zusammenzubringen. Es hat dann aber in der Fraktion andere Entscheidungen gegeben. Da war für mich kein Platz mehr“, so Limbach. Die Entscheidung, nicht mehr der Fraktion anzugehören, deren planungspolitischer Sprecher er viele Jahre lang war, sei ihm nicht leicht gefallen. Dem Vernehmen nach hatte er sich Frank Klein als neuen Fraktionschef gewünscht. Er werde jedoch weiter mit beiden Beinen mitten in der CDU stehen und sich in seinem Wahlbezirk, in dem er gewählt worden sei, einsetzen. „Die Entscheidung von Roman Limbach, der neuen CDU-Fraktion nicht mehr angehören zu wollen, hat uns alle überrascht“, sagte der neue Fraktionschef Unkelbach. Limbach habe sich in den vergangenen Jahrzehnten um die CDU, die CDU-Fraktion und die gesamte Stadt sehr verdient gemacht. Seine Erfahrung und sein Wissen zum Beispiel beim Thema Bauen und Planen oder beim Haushalt seien unbestritten.

Neuanfang der Fraktion mit jungen Gesichtern

„Wir haben uns nach der Wahl entschieden, im Fraktionsvorstand einen Neuanfang zu starten. Mit neuen und jüngeren Gesichtern. Wir bedauern es sehr, dass Roman Limbach diesen Weg nicht mitgehen möchte. Wir hätten gerne auf seinen Rat und seine Erfahrungen zurückgegriffen“, so Unkelbach. Auch in Zukunft stehe die Tür für Limbach immer offen. „Wir sind in der CDU-Fraktion auch ohne Roman Limbach sehr gut aufgestellt. Mit 16 Fraktionsmitgliedern bilden wir weiterhin die deutlich stärkste Fraktion und freuen uns auf unsere gemeinsame, konstruktive Arbeit in der Opposition“, so Stephan Unkelbach.

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