Begutachtung von Experten soll helfen Königswinter will Hochwasserschutz ausbauen
Königswinter · Große Schäden hat der Starkregen im Juni vergangenen Jahres in Königswinter insbesondere in Uthweiler und in Oberpleis angerichtet. Die Stadt Königswinter will sich gegen solche Katastrophen künftig besser schützen.
Königswinter will künftig besser auf Starkregenereignisse und mögliche Überflutungen vorbereitet sein. Der Starkregen im Juni und Juli 2021 hat laut eines Berichts an 47 Stellen Schäden angerichtet. Deshalb hat die Königswinterer Stadtverwaltung begonnen an bereits bekannten Gefahrenpunkten, Maßnahmen zu planen und umzusetzen. „Ziel ist es, dort für die Zukunft das Schadenspotenzial zu reduzieren“, heißt es in einer Mitteilung.
So wurden mehr als 30 Sofortmaßnahmen in Angriff genommen. Dazu zählt etwa eine regelmäßigere Reinigung der Wasserabläufe an den Straßen, gleichzeitig wurden neue Abläufe (Sinkkästen) neu geschaffen, Ablaufgräben an Straßen wurden reprofiliert oder an Wegen Gefälle geschaffen, damit das Wasser besser ablaufen kann. Auf längere Sicht sollen zudem an mehreren Stellen „Notwasserwege“ über Gräben geschaffen werden, etwa an der Dollendorfer Straße oder an der Wingertsbitze. An der Viehtriebbrücke sollen herumliegende Äste und Unrat, die den Abfluss von Wasser behindern, beseitigt werden.
Neben den verschiedenen Maßnahmen, die Königswinter schon vorgenommen hat und vornehmen will, ist die Stadt zudem in das Projekt des Rhein-Sieg-Kreises zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten eingebunden. Damit soll die Datenlage für die Kommunen deutlich verbessert und es möglich werden, auch präventiv tätig zu werden. Auch an Stellen in Königswinter, die bislang noch nicht von Überflutungen betroffen waren, es aber jederzeit sein könnten.
„Während die Rheinanlieger eine gewisse Routine im Umgang mit dem Hochwasser haben, ereilen Sturzfluten, die durch punktuelle Starkregenereignisse verursacht werden, die verschiedenen Ortsteile von Königswinter oft sehr schnell und ohne Vorwarnzeit“, erklärt Theo Krämer, Technischer Dezernent, der sich mit seinem Dezernat federführend mit dem Thema befasst. „Eine Vorbereitung auf die ankommenden Wassermassen ist dann kaum noch möglich“, sagt Krämer.
Fachleute nehmen Abfluss von Regenwasser unter die Lupe
Bedingt durch den Klimawandel müsse laut Krämer damit gerechnet werden, dass es in der Zukunft noch häufiger zu Starkregenereignissen und Überflutungen kommt. Um einen objektiven Blick zu erhalten, wie gut die Stadt künftig darauf vorbereitet ist, wurde im Mai durch zwei Auditoren der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall eine umfassende Begutachtung durchgeführt.
Das Hauptaugenmerk lag vor allem darauf, wie und wo in Königswinter Flächen für das Ablaufen von Wasser vorhanden sind, und wo es dafür Potenziale gibt. Auch hochwasserbewusste Stadtplanung und hochwasserbewusstes Bauen standen im Fokus. Und auch die Frage, wie die lokale Gefahrenabwehr organisiert ist und wie gut die Bürgerschaft selbst auf solche Fälle vorbereitet ist, wurde betrachtet
Der Ergebnisbericht des Audits soll, wie Stadtverwaltung mitteilte, am Dienstag, 29. November, im Bau- und Verkehrsausschuss vorgestellt werden. Daraus will die Stadt weitere Maßnahmen für den Hochwasserschutz ableiten.