Feuerwehr stundenlang im Einsatz Wagen der Drachenfelsbahn entgleist
Königswinter · Am Montagvormittag ist bei einer Rangierfahrt ein Wagen der Drachenfelsbahn entgleist. Die Feuerwehr brauchte mehrere Stunden, um den Wagen zurück auf die Gleise zu setzen.
Am Montagvormittag war der Einsatz der Bonner Feuerwehr in Königswinter gefragt, um einen kurz nach der Talstation der Drachenfelsbahn entgleisten Wagen wieder zurück in die Spur zu bringen. Die Feuerwehr Königswinter hatte die Bonner Kollegen nachgefordert, weil diese über die entsprechende technische Ausrüstung verfügt, um Bahnen wieder einzugleisen. „Wir besitzen eine Rüsteinheit mit Feuerwehrkran und Rüstwagen“, so ein Sprecher der Feuerwehr Bonn.
Weil es aufgrund der Gegebenheiten vor Ort nicht möglich gewesen sei, den Wagen einfach mit dem Kran anzuheben und wieder auf die Schiene zu setzen, wurde der Waggon der Drachenfelsbahn über Hydraulikpressen Stück für Stück angehoben und dann über eine Verschiebeeinrichtung wieder zurück auf die Gleise gesetzt. Dabei sei aufgrund der Hanglage viel Vorsicht und Ruhe notwendig gewesen. Ein Wagen der Drachenfelsbahn hat laut Thomas Scharf, Betriebsleiter der Drachenfelsbahn und Geschäftsführer der Bergbahnen im Siebengebirge GmbH, ein Leergewicht von 13 Tonnen. Von der Feuerwehr Bonn waren laut des Sprechers zehn Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen vor Ort. Zudem seien drei Kollegen der Feuerwehr Königswinter da gewesen. Es dauerte fast sechs Stunden, bis die Bahn wieder eingegleist war. Gegen 17 Uhr war der Einsatz für die Bonner Feuerwehr beendet.
Bahnbetrieb während des Einsatzes eingestellt
Während des Einsatzes war der Betrieb der Drachenfelsbahn eingestellt, weil der Strom abgestellt werden musste, wie Thomas Scharf auf GA-Nachfrage weiter mitteilt. Abends sei noch eine Bahn gefahren, weil eine Veranstaltung am Drachenfels stattgefunden haben. Am Dienstagmorgen fuhr die Drachenfelsbahn wieder regulär, allerdings liefen parallel noch Reparaturarbeiten an der Weiche. Der entgleiste Wagen habe keine nennenswerten Schäden davongetragen. Ursache für das Entgleisen war laut Thomas Scharf ein Fehler des Triebwagenführers. Dieser blieb unverletzt. Da es sich um eine Rangierfahrt gehandelt hat, waren sonst keine Personen an Bord. Dass die Drachenfelsbahn entgleist, kommt laut Scharf äußerst selten vor. Das letzte Mal ist ein Wagen der Drachenfelsbahn am 11. Juni 2009 entgleist.
Der Wagen der Königswinterer Drachenfelsbahn war auf dem Weg nach oben und sprang in Höhe der Mittelstation Schloss Drachenfels beim Überfahren einer Weiche aus den Gleisen, weil ein Bahnmitarbeiter das Stellen der Weiche veranlasst hatte, obwohl der zweite Wagen diese noch nicht überfahren hatte, wie aus der Einsatzdokumentation der Feuerwehr Königswinter hervorgeht. Auch damals unterstützte die Berufsfeuerwehr Bonn, es dauerte fünf Stunden, bis der Wagen wieder auf der Schiene war. Damals waren 17 Passagiere und der Triebwagenführer an Bord. Auch damals wurde niemand verletzt. Auch 2003 entgleiste ein Wagen.
Der tragischste Unfall in der Geschichte der Drachenfelsbahn ereignete sich am 14. September 1958. Auf dem Weg nach unten entgleist die Lokomotive samt dem ersten von insgesamt drei Wagen und kippt um. 17 Menschen verlieren ihr Leben, 112 Passagiere werden zum Teil schwer verletzt. Die Bahn war damals viel zu schnell unterwegs, die Bremsen versagten.