Große Spendenbereitschaft Moscheengemeinde spendet für Flüchtlinge in Königswinter

Königswinter · Überwältigt von der Königswinterer Spendenbereitschaft war Lüfti Baydan, Vorsitzender der Moscheegemeinde Köngiswinter. Er hat Pakete und 1000 Euro an Bürgermeister Peter Wirtz für die Flüchtlinge im Haus Katharina übergeben. Das Motto der Aktion: „Wir halten zusammen!“

 Sach- und Geldspenden übergeben die Mitglieder der Moscheengemeinde an Bürgermeister Peter Wirtz (vorne).

Sach- und Geldspenden übergeben die Mitglieder der Moscheengemeinde an Bürgermeister Peter Wirtz (vorne).

Foto: Frank Homann

Vor der Moschee stapelten sich die Kartons. Der Spendenaufruf der Moscheegemeinde Königswinter innerhalb seiner Mitglieder über Facebook, Whatsapp und per E-Mail hatte gefruchtet. Für die im Haus Katharina untergebrachten 123 Flüchtlinge, die wegen etlicher Corona-Fälle unter Quarantäne stehen, waren zahlreiche Artikel zusammengetragen worden – vor allem auch Hygieneartikel, Babywindeln und -nahrung, Kleidung, Schuhe oder auch Spielzeug für die Kinder. Darüber hinaus überreichte bei der Übergabe der Pakete an die Stadt Gemeindevorsitzender Lütfi Baydan Bürgermeister Peter Wirtz noch eine Spende von 1000 Euro.

„Uns war klar, jetzt müssen wir etwas machen, als wir von den Ereignissen hörten“, sagte Baydan, der überwältigt war von der Spendenfreudigkeit der Mitglieder. „Innerhalb einer Woche kam das alles zusammen. Auch die Jugend- und die Frauenabteilung sowie der Elternbeirat haben großen Anteil am Erfolg.“ Bevor am Sonntagnachmittag Peter Wirtz die Spende in Empfang nahm, hatten Vorstandsmitglieder am Samstag alles verpackt. Das Motto der Aktion lautete: „Wir halten zusammen!“

Peter Witz bedankte sich im Namen der Betroffenen, „die das Glück haben, beschenkt zu werden“. In Königswinter gebe es die Kirchtürme und den Moscheeturm und „alle leben und arbeiten freundlich und friedlich zusammen – und leiden auch im Moment gemeinsam“, unterstrich das Stadtoberhaupt. Und weil auch der Ramadan wegen der Corona-Pandemie diesmal anders verläuft, lud Lütfi Baydan schon jetzt den Bürgermeister fürs nächste Jahr zum gemeinsamen Fastenbrechen ein.

Ramadan findet nur in der Familie statt

„Das ist bei uns jetzt so wie das vergangene Osterfest in den christlichen Kirchen – Ramadan wird zu Hause in den Familien begangen. Das Gesellige fällt weg. Unser Imam Ali Patir hat extra ein Video für die Flüchtlinge aufgenommen mit der Botschaft – Kranke und Schwache sollen nicht fasten.“

Und auf den gepackten Kartons der Moscheegemeinde stand ein Satz des muslimischen Mystikers Mevlana Celaleddin Rumi: „Es gibt Hoffnung nach der Verzweiflung und viele Sonnen nach der Dunkelheit.“

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