Sportfest für die Flüchtlinge Königswinterer Vereine stellen Programm zusammen

OBERPLEIS · Auch der Sport will seinen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in Königswinter leisten. Am Samstag, 21. November, 14 bis 18 Uhr, findet in zwei Sporthallen im Schulzentrum Oberpleis ein Fest für die Menschen statt, die vorübergehend oder auch dauerhaft in der Stadt leben.

Initiator ist der Stadtsportbund. Bereits Anfang September hatte der Dachverband der Sportvereine die Vereine eingeladen. Damals waren zahlreiche Vereinsvertreter im Gasthaus Lichtenberg in Heisterbacherrott erschienen. Der zuständige Vertreter des Landessportbunds informierte damals über mögliche Angebote für Flüchtlinge und Fördermöglichkeiten. So hat das Land bereits 211.000 Euro bereitgestellt, weitere 250.000 Euro können abgerufen werden. Jeder Verein kann 500 Euro für Maßnahmen beantragen.

Direkt im Anschluss daran hatte der Vorsitzende des Stadtsportbunds, Klaus Wiesehügel, die Vereine angeschrieben und um Benennung von Vertretern für einen Arbeitskreis "Migration durch Sport" gebeten. Reaktionen gab es von den vier Vereinen TuS Oberpleis, TuS Eudenbach, HSV Bockeroth und SSG Königswinter. Auch wenn der Stadtsportbund über die Resonanz enttäuscht war, wurde beschlossen, das Engagement für die Flüchtlinge fortzusetzen.

Am Montag, 19. Oktober, gründete sich daraufhin der Arbeitskreis und fasste den Beschluss, eine Veranstaltung für die Flüchtlinge in der Stadt auszurichten. Bei dieser Gelegenheit sollen die Vereine die Möglichkeit haben, ihre Sportarten den Neubürgern vorzustellen, damit diese einen Überblick über das Angebot erhalten.

Bis zum 2. November, wenn sich der Arbeitskreis zum zweiten Mal trifft, sollen nun die bereits beteiligten und auch die noch nicht engagierten Vereine prüfen, ob sie mitmachen, welche Sportarten sie den Gästen vorführen und ob ihre Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung helfen wollen. "Wir laden alle Aktiven der Königswinterer Sportvereine, die sich an einem solchen Sportfest-Projekt beteiligen oder helfen wollen, ein, an unserem nächsten Vorbereitungstreffen teilzunehmen", heißt es in der Einladung des Stadtsportbundes.

Über erste Erfahrungen mit Flüchtlingen beim TuS Oberpleis berichtete dessen Vertreter Munir Ainouz im Arbeitskreis. Der Basketballer, der bei der Sozialverwaltung der Stadt seinen Bundesfreiwilligendienst leistet, hat im Stieldorfer Flüchtlingsheim eine Bedarfsabfrage durchgeführt. "Die Kinder dort wollen auf jeden Fall Sport machen. Fast alle wollen Fußball spielen", sagte er.

15 bis 20 Interessierte hat er gezählt, vom fünfjährigen Jungen aus Albanien bis zum 33-jährigen Mann aus Eritrea. Einige Flüchtlinge, die in Stieldorf wohnen, trainieren bereits beim BSV Roleber mit, andere wollen in Oberpleis am Training teilnehmen. "Ein Problem ist der Transport bei den Kindern, die in Stieldorf zur Grundschule gehen und kein Busticket haben", so Ainouz. Die Älteren, die die Drachenfelsschule in Niederdollendorf oder die Konrad-Adenauer-Schule in Bad Honnef besuchten, hätten ein solches Ticket.

Von den in der Paul-Moor-Schule untergebrachten Flüchtlingen trainieren zwischen acht und zwölf Syrer bereits jetzt bei der dritten Mannschaft des TuS Oberpleis mit. "Wir bieten ihnen eine Plattform mitzutrainieren", sagte TuS-Vorstandsmitglied Friedhelm Fuchshofen.

Bereits vom Frühjahr bis zu den Herbstferien hat die SSG Königswinter im Rahmen ihres normalen Leichtathletiktrainings eine Teilnahme für Flüchtlinge angeboten. Die Resonanz war jedoch gleich Null, was möglicherweise auch damit zu tun hatte, dass das Training in Oberpleis stattfand, die meisten Flüchtlinge bisher jedoch in Stieldorf untergebracht waren. Der Verein hat auch einen Förderantrag beim Land gestellt, der bewilligt wurde.

Auch ein Angebot des HSV Bockeroth stieß bisher auf kein Interesse. Beide Vereine erhoffen sich nun vom Sportfest am 21. November, den einen oder anderen Flüchtling für ihre Sportart begeistern zu können.

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