Einweihung im Dezember Königswinterer Wehrleute sanieren ihre Wache

KÖNIGSWINTER · In der Wache an der Bahnhofstraße wird derzeit gebohrt, gehämmert und gestrichen. Die Wehrleute sanieren in Eigenregie das Gebäude. Die Einweihung soll im Dezember sein.

 Alles Handarbeit: Bis zu zwei Dutzend Feuerwehrleute werkeln täglich in den Räumen ihrer Feuerwache.

Alles Handarbeit: Bis zu zwei Dutzend Feuerwehrleute werkeln täglich in den Räumen ihrer Feuerwache.

Foto: Frank Homann

Die Bohrmaschine läuft auf Hochtouren. Vom Hof schleppen Paul Ried und seine Söhne Dennis und Fabian Deckenplatten über die breite Treppe nach oben in das Domizil des Löschzugs Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. In einer Ecke wird gehämmert. Vor der Fahrzeughalle machen sich die Gerätewarte Ralf Hussmann und Ralph Pütz an den Löschfahrzeugen zu schaffen, überprüfen, ob alles in Ordnung ist für den nächsten Einsatz. Jederzeit kann ein Alarm eingehen. Dann springen die Männer in ihre Uniformen und sind zu 100 Prozent bei der Sache – ob Brand, Unfall, Hilfeleistung oder Hochwasser.

Jetzt aber tragen die Feuerwehrleute alte Arbeitsklamotten. 1972 wechselte die vor 130 Jahren gegründete Freiwillige Feuerwehr von ihrem damaligen Standort an der Schützenstraße an die Bahnhofstraße 45, wo sie unter der Brücke der B 42 ein Areal zur Verfügung hat – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Roten Kreuz und der Rettungswache. Vor 32 Jahren wurde ihr Gruppenraum über den Fahrzeughallen zum letzten Mal renoviert.

Nun wollen sich die Wehrleute ihre „gute Stube“ schöner machen. Ob Dienstbesprechungen, Lehrgänge oder Versammlungen des Löschzugs – die alte Holzvertäfelung an der Decke und an den Wänden, die vor 50 Jahren modern war, schlägt den Feuerwehrleuten so langsam aufs Gemüt. Sie möchten es heller haben. In Eigenregie und teils auf eigene Kosten renovieren sie deshalb – in Absprache mit der Stadt Königswinter als Eigentümerin der Immobilie. Manfred Kirchrath, Geschäftsführer des Altstadt-Löschzugs: „Wir haben in unseren Reihen Leute aus allen Gewerken – ob Maurer, Elektriker, Maler, Schlosser oder Schreiner – und können deshalb sämtliche Arbeiten auch fachgerecht ausführen.“

"Wir sind ein Superteam"

Und wer handwerklich nicht ganz so fit ist, leistet eben anfallende Hilfsarbeiten. Kirchrath, von Beruf Kaufmann, ist deshalb mehr mit Organisation, Materialeinkauf und Rechnungen beschäftigt. „Oder ich mache Handlangerarbeiten. Wer Zeit hat, kommt. Im Durchschnitt sind rund zwei Dutzend Leute bei der Arbeit“, sagt der Geschäftsführer. „Hier gibt es keine Hierarchie, wir sind ein Superteam.“ Und deshalb geht es mit dem Renovieren auch zügig voran. An die Holzvertäfelung erinnern nur noch alte Fotos. Die Fußleisten sind bereits entfernt.

Frank Rötzel, der eigentlich in der Rhöndorfer Feuerwehr beheimatet ist, macht sich an Elektrokabeln zu schaffen. Er hilft den Kameraden aus der Nachbarstadt auf seinem Spezialgebiet. Er kommt abends oder samstags. „Es ist mir ein Anliegen, die Kameraden aus der Nachbarwehr zu unterstützen.“ Er entfernt alte Kabel, verlegt neue. Künftig soll der Raum auch den Einsatz moderner technischer Mittel für die Ausbildung erlauben.

Raum soll größer und freundlicher wirken

Ein neuer Verputz und ein neuer Anstrich mit hellen Farben sollen den Raum größer und freundlicher wirken lassen. Die Türen werden lackiert. Auch der Fußboden in der kompletten Etage wird ersetzt. „Ich freue mich, dass es hier schöner wird“, meint Thomas Dröge, stellvertretender Geschäftsführer der Altstadt-Feuerwehr. Als der Werkzeugmacher vor 30 Jahren zur Jugendfeuerwehr kam, war das alte Outfit gerade neu. Danny Kirchrath hängt die Decke ab. Der Lkw-Mechaniker hat jeden Tag vor seinem Arbeitsbeginn schon eine zweistündige Schicht bei der Feuerwehr geleistet. Paul und Fabian Ried müssen gleich noch zu einer Weiterbildung nach Bockeroth.

Vorher packen sie noch mit an. Und Dennis Ried hat seinen ersten Verschönerungseinsatz nach seinem Urlaub. Er macht eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann in Troisdorf. Trotz Prüfung ist er jedoch jede Minute in der Altstadt-Wache. „Wir machen das doch für uns“, betont auch Siegfried Eitel, der hier ebenfalls emsig mitmischt. „Dadurch wird es nicht nur schöner und moderner, sondern die gemeinsame Arbeit stärkt zusätzlich unsere Kameradschaft.“

Mitte September soll alles picobello sein. Und beim Patronatsfest im Dezember wird die „gute Stube“ der Kameraden um Löschzugführer Heiko Basten und seinen Stellvertreter Thomas Hamacher eingeweiht.

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