Student Nicolas Klein-Zirbes Königswinterer will Germany's next Bundeskanzler werden

Königswinter · Nicolas Klein-Zirbes kommt aus Königswinter und tritt als Kandidat beim Wettbewerb Germany's next Bundeskanzler an. Der 21-Jährige wünscht sich mehr junge Wähler. Was würde er somit als erstes tun, wenn er Bundeskanzler wäre?

 Der 21-jährige Nicolas Klein-Zirbes aus Königswinter möchte Germany’s next Bundeskanzler werden.

Der 21-jährige Nicolas Klein-Zirbes aus Königswinter möchte Germany’s next Bundeskanzler werden.

Foto: Alexis Papageorgiou

21 Jahre alt, Student und schon voller Ideen und Verbesserungsvorschläge für die deutsche Politik: Nicolas Klein-Zirbes ist einer der Kandidaten von „Germany's next Bundeskanzler/in“ (GNBK). Mit seinem Slogan „Mehr Ideen wagen“ und vielen konkreten Anregungen für die politische Landschaft und deren Verjüngung konnte der Student der Wirtschaftswissenschaften bisher einiges an Online-Stimmen für sich gewinnen.

Initiiert vom Verband „Die Jungen Unternehmer“, einem Forum für junge Familien- und Eigentümerunternehmer bis 40 Jahre, ist die Wahl zum „next Bundeskanzler“ in mehrere Challenges – also Herausforderungen – unterteilt, in denen die Kandidaten per Videobotschaft überzeugen mussten und so für sich und ihre Ideen warben. Bei den Videobeiträgen ging es beispielsweise darum, welches die erste Amtshandlung der Kandidaten als Bundeskanzler wäre.

Dem 21-jährigen Nicolas Klein-Zirbes aus Königswinter kam dazu schnell eine Idee. Neben einer Verjüngungskur, die er der deutschen Politik wünscht, möchte er eine Zukunftsbörse ins Leben rufen. Dank dieser Börse wäre es möglich, die Stipendienkultur zu stärken und Studierende mit künftigen Arbeitnehmern zu vernetzen. Außerdem wünscht er sich, dass dabei eine Plattform entsteht, auf der Studenten wie auch Arbeitgeber entsprechend nach ihren Präferenzen suchen können, um sich für Stipendien zu bewerben beziehungsweise diese zu vergeben. „Meine Idee ist eine Art Tinder für Stipendien, aber langfristig“, sagt Klein-Zirbes und spielt damit auf eine Dating-App an.

Allseits bekannte Problem gab Anstoß

Anstoß für seine Idee gab ihm das allseits bekannte Problem: Viele Studenten können sich aufgrund ihrer Nebenjobs nicht komplett oder hinreichend dem Studium widmen. Auf der anderen Seite gibt es seit Jahren einen Fachkräftemangel in Unternehmen. Um dem vorzubeugen und gleichermaßen dem Arbeitgeber etwas von dem investierten Geld in Form eines Stipendiums zurückzugeben, stellt Klein-Zirbes sich vor, dass Studenten im Anschluss an das Studium zwei Jahre bei dem Arbeitgeber unterkommen und sich somit auch für sie der Schritt in die Arbeitswelt einfacher gestaltet.

Der GNBK-Wettbewerb zielte aber nicht nur darauf ab, die Kandidaten zum Nachdenken und Entwickeln neuer Ideen anzuregen. Den Jugendlichen sollte damit ebenfalls eine Stimme verliehen werden, die es ermöglicht, für ihren Favoriten zu stimmen. Damit betont der Verband, wie wichtig die eigene Stimme für eine politische Wahl ist. „Der Satz, dass man für seine Zukunft wählt, klingt manchmal weit hergeholt, aber die jüngste Vergangenheit im europäischen Ausland hat gezeigt, dass viel Wahres dahinter steckt.“

Mit 15 Jahren den Julis beigetreten

Klein-Zirbes ist bereits mit 15 Jahren den Jungen Liberalen (Julis) in Bonn beigetreten. Sie sind ein liberaler Jugendverband in Deutschland, der als organisatorisch und finanziell unabhängige Organisation von der FDP offiziell anerkannt wird. Für den 21-Jährigen war der Zugang zur Politik aber eher ein philosophischer: „Ich bin weniger politisch denkend daran gegangen, eine passende Partei zu finden. Ich habe vielmehr mein Weltbild mit den politischen Programmen abgeglichen und gesehen, dass eine liberale Einstellung am besten zu mir passt.“ Neben seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften packte ihn aber auch an der Uni das Interesse für Politik.

Seit zwei Semestern widmet er sich nun einem weiteren Bachelorstudiengang in Politik und Soziologie an der Universität in Frankfurt. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet er mittlerweile als wissenschaftlicher Mitarbeiter im hessischen Landtag für den FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn, bis 2014 hessischer Justizminister. Mit Hahn führte er auch ein Interview für eine seiner Challenges. „Er ist auf jeden Fall eines meiner politischen Vorbilder“, sagt Klein-Zirbes. „Man merkt, dass er für seine Politik lebt und wirklich voller Elan versucht, Pläne umzusetzen.“

Zum Kanzlercamp in Berlin

Mit seinen eigenen Videos und Plänen konnte der Student online überzeugen und ist mit insgesamt 1262 Stimmen aktuell an der Spitze der insgesamt fünf Finalisten des Wettbewerbs, dessen Sieger ein Stipendium über 10.000 Euro erhält. Das Kanzlercamp in Berlin bildet den Abschluss von GNBK. Die Finalisten sollen dort laut Veranstalter „rhetorisch und medial fit für die Politik gemacht werden“ und müssen sich vor einer Jury beweisen. Das Finale findet am Freitag, 1. September, statt und kann live über die Seite des GNBK verfolgt werden.

Ob Nicolas Klein-Zirbes später wirklich Bundeskanzler werden möchte, hat er noch nicht für sich entschieden: „Erst einmal möchte ich für das Masterstudium nach England gehen und werde auch dort gespannt die Politik verfolgen. Der politische Bereich gefällt mir sehr, aber auch die PR-Arbeit und Vorbereitungen im Hintergrund.“ Ob es dann aber wirklich ein derart omnipräsentes Amt in der Politik sein soll, wisse er noch nicht, besonders in Hinblick auf die mangelnde Privatsphäre.

Weitere Informationen und die Live-Sendung am Freitag, 1. September, können Interessierte auf der Internetseite www.gnbk.de verfolgen.

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