Freibad steht vor Schließung Königswinterer Koalition will Rettungsring für Lemmerzbad

Königswinter · Die Zukunft des Lemmerzfreibades in Königswinter ist ungewisser denn je. Dem beliebten Freibad droht die Schließung. Eine Arbeitsgruppe soll nach Lösungen suchen, um das Bad 2023 wieder zu eröffnen.

Köningswinter - Lemmerzbad: Koalition will Rettungsring für das Freibad
Foto: Frank Homann

Das neue Jahr geht in Königswinter gleich mit einer spannenden Frage los: Unter welchen Bedingungen könnte das Königswinterer Lemmerzfreibad im Frühjahr 2023 womöglich doch in Betrieb gehen? Wie dies trotz des überraschend angekündigten Rückzugs des Badbetreibers, die Königswinterer Schwimmtreff Hallenfreizeitbad GmbH, vonstatten gehen kann, soll die Stadtverwaltung zur Auftaktsitzung der neuen Ratsarbeitsgruppe „Zukunft des Freibades“ (kurz Bäder AG) am Donnerstag, 26. Januar, mitteilen. Das fordert ein Dringlichkeitsantrag der Koalition aus Köwi, SPD und Grünen.

Nachdem der Schwimmtreff als Betreiber von Hallenbad und Freibad den Freibadbetrieb insbesondere wegen des fehlenden Personals gefährdet sieht, fordert die Koalition die Stadtverwaltung auf, zu prüfen, ob der Schwimmtreff „personell noch stärker unterstützt werden kann“, wie es die Koalitionäre benennen. Außerdem sollen bis zur Sitzung der Bäder-AG die genauen Kosten der notwendigen Reparaturen aufgeschlüsselt werden, die vonnöten sind, um das Freibad für das kommende Jahr betriebs- und verkehrssicher eröffnen zu können.

Bäder-AG soll langfristiges Konzept erarbeiten

Hintergrund: Für dieses hehre Ziel hatte der Schul- und Sportausschuss vor wenigen Tagen beschlossen, eine Summe von bis zu 100.000 Euro im Haushaltsplan für 2023 bereit zu halten. Die Bäder-AG selbst ist interfraktionell zusammengesetzt und soll sich nicht nur mit den Möglichkeiten einer kurzfristigen Reparatur des Bades, sondern insbesondere auch mit der Erarbeitung eines grundlegenden Sanierungs- und zukünftigen Betriebskonzepts für das Freibad beschäftigen, fordern die Vertreter von Köwi, Sozialdemokraten und Grünen.

Beim sogenannten Auswinterungstermin mit dem Schwimmtreff und Vertretern der Königswinterer Stadtverwaltung war im Oktober festgestellt worden, dass viele Mängel an dem mittlerweile 70 Jahre alten Freibad zu beseitigen wären, um die im Grünen gelegene Sport- und Erholungsstätte für die nächste Saison verkehrssicher zu machen. Die Verwaltung schätzt den Aufwand alleine fürs nächste Jahr grob auf 100.000 bis 110.000 Euro. Bereits in diesem zu Ende gehenden Jahr hatte das Bad erst mit sechswöchiger Verspätung geöffnet werden können, weil die Chlorgasanlage repariert werden musste.

2022 kamen 30.000 Badegäste ins Lemmerzbad Königswinter

Nicht nur die akuten baulichen Mängel hatte die Schwimmtreff Hallenfreizeitbad GmbH als Gründe für ihren vorzeitigen Ausstieg geltend gemacht: „Die Energiekrise macht die zukünftigen Verbrauchskosten, auch im Hinblick auf die veraltete Technik, nur schwer kalkulierbar. Dazu kommt ein sicher nicht unerheblicher Reparaturaufwand, um die Betriebs- und Verkehrssicherheit der Anlage wiederherzustellen“, teilte der Schwimmtreff in dem Schreiben mit. Noch entscheidender sei allerdings das Personalproblem: „Wir sehen uns unter diesen Umständen nicht in der Lage, beide Bäder im Vollbetrieb mit Fachpersonal zu besetzen und einen ordnungsgemäßen Betrieb zu garantieren.“

Das Lemmerzbad war 1953 eröffnet worden. Dieser Stil ist in dem Freibad am Oberweingartenweg an vielen Stellen noch gut zu erkennen. Die Besucher lieben ihr Lemmerzfreibad, das in diesem Jahr knapp 30.000 Badegäste begrüßen dürfte – und dies obwohl es wegen der notwendigen Erneuerung der Chlorgasanlage letztlich nur vom 28. Juni bis zum 3. September geöffnet war.

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