Altstadtentwicklung in Königswinter Köpfe der Initiative Altstadt Masterplan ziehen sich zurück

Königswinter · Die Enttäuschung über den „Ausschluss“ der AMP Gruppe aus der Arbeitsgemeinschaft Altstadtentwicklung ist bei den Betroffenen groß. Die Köpfe der Königswinterer Initiative ziehen sich daher zurück.

Nach Heimo Thomas legt auch Bernhard Rothe von der Initiative Altstadt Masterplan (AMP) seine Arbeit nieder. Er reagiert damit auf den Ausschluss der AMP Gruppe aus der Arbeitsgruppe Altstadtentwicklung. Wie die Verwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des städtischen Planungs- und Umweltausschusses am Mittwoch, 8. November, mitteilt ist mit Ablauf der Projektlaufzeit des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) für die Altstadt auch die Teilnahme der AMP-Vertreter an der Arbeitsgruppe beendet.

Die Stadtverwaltung werde daher aufgrund der Beschlusslage zukünftig keine gesonderten Vertreter der AMP-Gruppe mehr zu den Sitzungen der Arbeitsgruppe einladen. Dies gelte nicht für die beiden AMP-Akteure, die aufgrund ihrer politischen Funktion der AG ohnehin als ständige Teilnehmer angehören. Dies sind Peter Landsberg und Ulrike Ries-Staudacher von der Königswinterer Wählerinitiative. Nach wie vor könnten Vertreter aus Vereinen oder Interessengruppen wie AMP auf Wunsch der Arbeitsgruppenteilnehmer hinzugezogen werden.

„Es geht nicht darum, jemanden auszuschließen, sondern alle Gruppierungen und Initiativen gleich zu behandeln“, betont denn auch der Technische Dezernent Theo Krämer auf GA-Anfrage. „Die Gruppe zeigt großes bürgerliches Engagement, das wir sehr ernst nehmen. Aber sie hat keine Sonderstellung.“

Widerspruch der Stadt?

„Offiziell wissen wir davon noch nichts. Man spricht in Königswinter übereinander und nicht miteinander“, sagte Bernhard Rothe am Donnerstag. Mit dem Ausschluss widerspreche die Stadt der Aussage in ihrem Integrierten Handlungskonzept, dass die Altstadtsanierung nur gelinge könne, wenn man Unterstützer für die Projekte finde. „Das Verhalten der Stadt ist dazu aber nicht geeignet“, so Rothe. Er stellt die Frage, wie man ohne eine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe die Beratung mit interessierten Bürgern gewährleisten wolle.

„Ich glaube nicht, dass es reicht, hin und wieder eine Bürgerversammlung einzuberufen.“ Er sei daher wie Heimo Thomas, neben ihm seit Jahren der Kopf der AMP Gruppe, an dem Punkt angekommen, an dem er sich frage, ob es noch Sinn mache, weiterzuarbeiten. „Ich werde daher meine Arbeit erst mal ruhen lassen. Vor der nächsten Kommunalwahl sehe ich keine Möglichkeit, noch irgendetwas zu retten. Ich hoffe nur , dass bis dahin möglichst wenig falsch gemacht wird“.

Unverständnis bei Rothe

Nicht verstehen kann Rothe, dass die Stadt es nicht schaffe, einen hochkarätigen Manager wie Heimo Thomas, der beruflich große Projekte bei einem Weltunternehmen betreut habe, einzubinden. „Das muss einem doch zu denken geben.“ Das IHK sei lediglich auf ein Fördervehikel reduziert worden, Bürgerbeteiligung so wenig wie möglich erwünscht und das von seiner Gruppe geforderte ganzheitliche Konzept für die Altstadt in Form eines Masterplans nicht in Sicht.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder zwischen der AMP Gruppe auf der einen Seite und der Verwaltung und Teilen der Politik auf der anderen Seite geknirscht. Heimo Thomas hatte deswegen nach drei Jahren im Mai seine Tätigkeit beendet. Vor der Bürgerwerkstatt Ende September hatte die Gruppe Druck auf die Verwaltung ausgeübt, um ihre Pläne zur Gestaltung der Rheinpromenade dort ebenfalls vorstellen zu können. Die Verwaltung hatte das zugelassen, um einen Eklat zu vermeiden.

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