Bundeswehrdepot Eudenbach Köwis sehen Chancen für zivile Nutzung

Eudenbach · Offenbar sind die Chancen für eine zivile Nachnutzung des heutigen Bundeswehrdepots in Eudenbach gestiegen. Das jedenfalls vermutet Michael Ridder, Ratsmitglied der Königswinterer Wählerinitiative (Köwi), nach dem Studium des Entwurfs zum Landesentwicklungsplan.

 Durchaus idyllisch liegt das Bundeswehrdepot in Eudenbach. Es soll Ende 2017 aufgegeben werden.

Durchaus idyllisch liegt das Bundeswehrdepot in Eudenbach. Es soll Ende 2017 aufgegeben werden.

Foto: Andrea Ferdinand-Sterker

Das Land hatte den Plan nach heftiger Kritik der Kommunen am ersten Entwurf überarbeitet und nun erneut in das Beteiligungsverfahren gegeben.

Der stellvertretende Köwi-Fraktionsvorsitzende aus dem Oberhau hofft auf eine differenzierte Betrachtung der örtlichen Gegebenheiten: "Nachdem es zunächst so aussah, als wolle das Land den gesamten Bereich aus der Nutzung herausnehmen, scheint man jetzt differenzierter an die Sache heranzugehen."

Im neuen Entwurf werde angedeutet, dass eine Nutzung durch Photovoltaikanlagen oder andere gewerbliche Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien auf bereits versiegelten Flächen vorstellbar wäre. Ridder: "Diese neue Haltung der Landesregierung begrüßen wir sehr.

Wir sind nun sehr gespannt auf das Ergebnis der Gespräche, die NRW Urban mit den unterschiedlichsten Akteuren geführt hat und die man im nächsten Frühjahr präsentieren wird." Wie berichtet, prüft die Landesgesellschaft NRW Urban zur Zeit im Auftrag der Stadt Königswinter die Möglichkeiten und den Spielraum für künftige zivile Nutzungen. Ausgangspunkt war ein Köwi-Antrag aus dem Jahr 2012.

Die Wählerinitiative hatte das Bundeswehrdepot, das voraussichtlich Ende 2017 geschlossen werden soll, frühzeitig als Öko-Standort ins Gespräch gebracht. Aus Sicht des Köwi-Fraktionsvorsitzenden Lutz Wagner ist ein konventionelles Gewerbegebiet an dieser Stelle nicht vorstellbar: "Die überwiegend landschaftlich geprägten Flächen haben eine besondere Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz.

Sie grenzen an zwei Naturschutzgebiete, überlagern zum Teil Chance 7-Flächen und beinhalten darüber hinaus weitere geschützte Biotopflächen. Deshalb sollten auch zukünftig weite Flächen dem Natur- und Landschaftsschutz dienen. Künftige gewerbliche oder wie auch immer geartete Nutzungen müssen dies berücksichtigen." Geht es nach Ridder, sollte im Falle einer positiven Prüfung durch NRW Urban möglichst zügig eine Perspektivwerkstatt durchgeführt werden: " Dann können wir alle wichtigen Akteure an den Überlegungen zur zukünftigen Nutzung des Gebietes beteiligen." Grundlage könnte etwa die im Planungsausschuss vorgestellte Arbeit eines jungen Studenten aus dem Oberhau sein".

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