Kommentar Kommentar: Wohin geht die CDU?

Es ist schon erstaunlich: Die CDU, die zusammen mit ihrem Koalitionspartner FDP vor eineinhalb Jahren den Anstoß zu den Plänen für ein FOC in der Altstadt gegeben hatte, ist jetzt in dieser Frage offensichtlich total zerrissen.

Dabei vertritt die Fraktionsspitze eine andere Position als ein Teil der Fraktion. Nun sind Meinungsverschiedenheiten in einem so großen Kreis nicht ungewöhnlich. Bei einem derart wichtigen Thema und nach den Äußerungen der Fraktionsspitze im Vorfeld müssen die Dissonanzen dennoch überraschen.

Einigen Christdemokraten scheint der Machtanspruch ihrer Frontmänner Josef Griese und Roman Limbach zu stark, die eigenen Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitwirkung zu beschränkt zu sein. Der immer größere Vertrauensverlust beim Wähler, der sich in dem Verlust von 16 Prozent der Stimmen zwischen 1999 und 2014 ausdrückt, dürfte der Unzufriedenheit weitere Nahrung liefern.

Das eine oder andere CDU-Ratsmitglied versucht sich dabei vielleicht auch schon eine günstige Ausgangsposition zu verschaffen, falls sich Griese nach der nächsten Kommunalwahl aus der Politik zurückziehen sollte. Bis dahin sind es aber noch fünfeinhalb Jahre. Das könnte manchem CDU-Politiker als zu lang erscheinen, um die Füße stillzuhalten.

Beim Thema FOC könnte es also zu einer echten Machtprobe kommen. Aus der Ausgangsfrage, wohin sich die Altstadt in der näheren Zukunft entwickelt, könnte sich eine weitere spannende Frage ergeben: "Wohin geht die CDU?"

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