Kommentar Kröten für die Kröten

Rund eine halbe Million Euro lässt sich der Kreis die Krötentunnel unter der K 25 kosten. Das ist gerade in Zeiten leerer Kassen, also eigentlich immer, sehr viel Geld, und wer weiß, wie lange es noch gedauert hätte, wenn nicht den Verantwortlichen das Naturschutzgroßprojekt "Chance 7" zu Hilfe gekommen wäre.

Bis zum Jahr 2025 fließen insgesamt 14,3 Millionen Euro in die Landschaft zwischen Siebengebirge und Sieg. Die Kosten teilen sich Bund, Land und Kreis. Königswinter, in dessen Stadtgebiet mit dem Siebengebirge, dem Pleiser Hügelland und dem Oberhau die Hälfte der Kerngebiete liegen, profitiert besonders von den Fördergeldern.

Nun wird zwischen dem Heisterbacher Tal und Vinxel in den nächsten Wochen gebaut, und das ist gut so. Die Krötenpopulation auf der Dollendorfer Hardt, von der die Amphibien zum Laichen zu den Weihern bei Gut Frankenforst wandern, gehört zu den bedeutendsten im Kreis und ist besonders schützenswert.

Der Bau der Tunnel ist dabei auch eine späte Anerkennung für das Engagement der Menschen, die in mehr als drei Jahrzehnten Zehntausende von Kröten vor dem Überfahren auf der Kreisstraße gerettet haben. Auch wenn ein solcher Einsatz in unserer eher materialistischen Gesellschaft bei vielen nur ein Kopfschütteln auslösen mag. Indem sie sich für die Vielfalt in der Natur einsetzen, tragen diese Menschen auch zur Vielfalt unseres Gemeinwesens bei.

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