Kunst vor Ort Künstler zeigen in Königswinter ihre Werke

KÖNIGSWINTER · Unter dem Motto "Kunst vor Ort (- k)ein Kunstmarkt" zeigten Künstler auf dem Marktplatz und im Siebengebirgsmuseum ihre Arbeiten und ihre Technik.

Alles Kunst! Aber auch kinderleicht? Wer die Kunstmaschine „Art-Loop“ in Gang setzte, die Julian Spath auf dem Marktplatz aufgebaut hatte, konnte jedenfalls anschließend sein eigenes Kunstwerk nach Hause tragen. „Kunst vor Ort – (k)ein Kunstmarkt“ war der Titel der Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt Königswinter und der AG Kunst und Kultur der Lokalen Agenda 21 als Nachfolgeformat der Wet-Painting-Aktion, bei der Künstler in der Stadt malten und am Tag darauf die Bilder versteigern ließen.

Heinz Zöller von der Lokalen Agenda sagte: „15 Jahre lang haben wir das gemacht. Der organisatorische Aufwand ist so hoch – das können wir nicht mehr stemmen. Wir haben auch das Gefühl, dass der Markt gesättigt ist.“ Seine neue Idee: Künstler zeigen ihre Werke, führen ihre Technik vor und animieren Besucher zur Nachahmung. Und wer wollte, konnte natürlich auch Kunst kaufen. Ulrich Berres, Leiter Kultur der Stadt, war zufrieden: „Fürs erste Mal ist das doch ein buntes Bild hier.“ Unter den hohen Bäumen auf dem Marktplatz waren 25 Künstler aus der Region an Ständen mit ihren Werken vertreten.

Im Garten des Siebengebirgsmuseums konnten zudem Kinder mit Christiane Lamberty aus Abfallstoffen Burgen bauen. Außerdem zeigten dort die beiden VHS-Dozentinnen Stefanie Spliethoff und Stefani Andernach, wie schöne Buchstaben beim Handlettering entstehen und wie aus Wolle Filzartikel werden. Bei Stefani Andernach ließ sich eine Dame direkt in die Kunst des Filzens einführen, um das eigene Lesezeichen zu fertigen. Andrea Pokorny und Gerda Holder schnappten sich das großformatige Papier, legten es halbfertig vom großen Zeichentisch auf das Marktplatz-Pflaster. Und ehe die Farbe trocken wurde, tupften sie ruck, zuck mit Tüchern einige Stellen frei. „Es soll der Drachenfels werden. Was herauskommt, wissen wir nicht genau, das ist geplanter Zufall“, meinte Gerda Holder aus Bad Honnef lachend.

Leute sollten Fragen stellen

„Das Wichtigste ist, dass Leute kommen und Fragen stellen“, meinte Andrea Pokorny aus Rheinbreitbach. Julian Spath hatte seine „Art-Loop“-Maschine erfolgreich als Uni-Bewerbungsprojekt eingereicht. Nun brachte der Design-Student sie bei „Kunst vor Ort“ ins Spiel. Und Franca Perschen vom 3k-Kreativ-Kontor Königswinter als Organisatorin der Veranstaltung probierte die Maschine selbst aus: Farbe auf das Papier auftragen, das wurde „gerüttelt“ wie auf einem Förderband. Fertig war das Bild.

Julia Moebus und Tobias Schiölberg vom Arp-Museum luden zur Origami-Technik ein. Die schönsten Faltstücke entstanden, die aufmerksam machen sollten auf die neue Ausstellung „Im Japanfieber – von Monet bis Manga“. Bei Jéróme-Antoine Padilla durften Besucher die Masken aus Kronkorken anprobieren oder selbst unter Anleitung eine Drahtfigur anfertigen.

Die drei Oberdollendorferinnen Barbara Baltes, Anna Willkomm und Martina Giersberg hatten einen Stand mit Filzarbeiten und Malerei zum Zeigen und Mitmachen. Gabi Scherer vom Siebengebirgs-Kaffeestand war zwar in Eile. Aber von Anna Willkomm ließ sie sich dann doch demonstrieren, wie man mit dem Abdruck eines Blattes ein eindrucksvolles Bild zaubert – kinderleicht.

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