Ausstellung im Siebengebirgsmuseum Kunstwerke aus der Corona-Zeit

Königswinter · Die Werkschau „Neues aus unseren Ateliers“ zeigt Kunst der Corona-Zeit. Verschiedene Künstler präsentieren ihre Werke im Siebengebirgsmuseum.

 Die Ausstellung „Neues aus unseren Ateliers“ im Siebengebirgsmuseum zeigt Kunstwerke, die während der Pandemie entstanden sind.

Die Ausstellung „Neues aus unseren Ateliers“ im Siebengebirgsmuseum zeigt Kunstwerke, die während der Pandemie entstanden sind.

Foto: Frank Homann

Endlich wieder Bilder im Museum anschauen: Von dieser Möglichkeit haben die ersten Besucher der Kunstausstellung im Siebengebirgsmuseum unter dem Titel „Neues aus unseren Ateliers – Werke, entstanden in der langen Coronazeit“ jetzt ausgiebig und gern Gebrauch gemacht. „Die Kunst war in dieser Zeit zwar wenig sichtbar. Aber das hat unserer Kreativität keinen Abbruch getan. Wir lassen uns die Schaffensfreude nicht nehmen“, sagte Barbara Baltes, die Vorsitzende der Gemeinschaft Königswinterer Künstler (GKK), bei der Vernissage: „Auch das ist ein Hoffnungsschimmer, falls weitere Varianten des Virus uns wieder einschränken sollten.“ Der Titel der Ausstellung, so fügte Baltes hinzu, sei „aus der Not entstanden“.

Corona habe sicher mit jedem etwas gemacht, blickte Bürgermeister Lutz Wagner zurück. „Künstler aber sind in der Lage, der Bandbreite der Gefühle einen ganz besonderen Ausdruck zu verleihen.“ 21 von ihnen präsentieren nun – nach der langen Ausstellungs-Zwangspause – bis zum 25. Juli ihre Gemälde, Skulpturen und Collagen  in der Galerie Rhein-Romantik des Siebengebirgsmuseums. Auch das Publikum dort hat das lang entbehrte Vernissage-Gefühl sichtlich genossen und mit einem Besuch im Museumsgarten abgerundet.

„Ich bin glücklich, dass wir den Garten haben, anderenfalls hätten wir diese Ausstellung überhaupt nicht durchführen können.“, sagte  Museumschefin Sigrid Lange und bedankte sich bei allen Beteiligten, die trotz kurzer Planungszeit diese  Werkschau ermöglicht hätten.

Barbara Baltes unterstrich die Vielfalt des Gezeigten. So drückten die Werke den unterschiedlichen Umgang mit der Pandemie aus, was dabei auch stets von der Tagesform der Künstler abhänge. Die ganze Bandbreite der Gefühle von Wut und Verzweiflung über Einsamkeit und Trauer bis zu Zusammenhalt, Hoffnung und Kraft schwinge in der Aussage der Arbeiten mit. Neben  Bildern sind auch Skulpturen und Plastiken zu sehen.  Die Besucher erwarten Bilder in Öl und Acryl, Fotografien, Drucke, Collagen sowie Gegenstädnliches aus unterschiedlichen Materialien.

So sind gleich drei Generationen der Töpfer-Familie Dietz vertreten. Senior Theo Dietz präsentiert die Skulptur „Aufschwung“ aus Schwemmholz und Zweigen, Tochter Veronika Dietz zeigt die Arbeiten  „Sommersonnenwende“ und „Traumgebilde“, und Enkelin Li Mascha Bosselmann stellt  ihr Bild „The Divine“ aus. „Moonlight Shadow“ heißt ein Ölbild von Valery Sandmann. Und Barbara Baltes hat bei ihrem „Sonnenuntergang“ in Rakeltechnik Wert auf leuchtende Farben gelegt, die  für Optimismus stehen. Mit dem  Linolschnitt „Sonnenfinsternis“ hingegen drückt die 84-Jährige Helene Ramershoven das Bedrohliche an Corona aus. Das Wandern – die liebste Beschäftigung der Deutschen während der Pandemie – hatte womöglich Christa Segreff im Blick, als sie die Fotodrucke Wald I und Wald II schuf. Und Manfred Hohmann widmete sich mit Holzfundstücken dem Thema „Balance“.

 Das sind nur einige Beispiele aus der Werkschau, zu der auch Johanna Below da Cunha, Annelore Broscheid, Elisabeta Karlstetter, Julia Kovacs, Ute Lammert, Bianca Malguth, Sabine Odenthal, Marlene und Hans Joachim Peters, Sylvana Poll, Karin Staude, Gisela Thielmann und Anna Willkomm sehenswerte  Werke beigetragen haben.

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