Kommentar zur A 3 Lärmschutz ist überfällig

Meinung | Siebengebirge · Im Zuge der Sanierung der Autobahn 3 werden auch Lärmschutzwände installiert. Die Maßnahme ist vor dem Hintergrund der Arbeiten überfällig, kommentiert GA-Redakteur Hansjürgen Melzer.

 Auch die Einwohner von Bellinghausen (im Hintergrund) wird von den Lärmschutzmaßnahmen profitieren.

Auch die Einwohner von Bellinghausen (im Hintergrund) wird von den Lärmschutzmaßnahmen profitieren.

Foto: Frank Homann

Rund 100 000 Fahrzeuge donnern täglich über die A 3 und durchs Siebengebirge. In einigen Jahren werden es voraussichtlich 120 000 sein. Etwa jedes siebte Fahrzeug ist ein Lastwagen. Und lärmgeplagte Anwohner der Autobahn wissen, dass es vor allem der Schwerlastverkehr ist, der ihnen die Ruhe raubt. Und natürlich die Motorradfahrer.

Beim Neubau der im Jahr 2002 fertiggestellten ICE-Strecke wurden zwar viele Lärmschutzmaßnahmen ergriffen. Das Problem aber ist: Nach dem Gesetz werden die Lärmwerte von Autobahn und Bahn nicht zusammengerechnet. Mit der Folge, dass die Lärmbelastung seitdem weiter zugenommen hat. Vor vier Jahren ergaben dann auch Lärmmessungen des Landesbetriebs Straßenbau NRW, der zuständigen Behörde, dass die Lärm-Grenzwerte an den bestehenden Straßen im Siebengebirge überschritten werden.

Erhebliche Beeinträchtigungen für Autofahrer

Vor allem östlich der Autobahn weist der Lärmschutz ganz erhebliche Lücken auf, was besonders die Menschen in Ruttscheid, Hasenboseroth und Kellersboseroth fast täglich zu spüren bekommen. Nur bei Ostwind haben sie mal Ruhe. Vor diesem Hintergrund ist es überfällig, dass der Landesbetrieb jetzt endlich Nägel mit Köpfen macht und im Rahmen der Sanierung der A 3 in zwei bis drei Jahren nicht nur einen leiseren Fahrbahnbelag aufbringen, sondern gleichzeitig neue Lärmschutzwände errichten und vorhandene erneuern lässt.

Für die Verkehrsteilnehmer auf der A 3 dürften die Sanierungsarbeiten zwischen dem Autobahnkreuz Heumar und der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz mit erheblichen Beeinträchtigungen einhergehen, auch wenn in der Regel drei verengte Fahrspuren zur Verfügung stehen sollen.

Bleibt zu hoffen, dass die Sanierungsarbeiten an der im Rheintal parallel verlaufenden B 42 bis dahin abgeschlossen sind. Ab dem Frühjahr 2019 sollen dort die Tunnel bei Oberkassel und Oberdollendorf und zusätzlich auch die Drachenbrücke saniert werden. Aber Sicherheit muss sein – ebenso wie Lärmschutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort