Feuerwehr Eudenbach Leo Meis nimmt nach 10.665 Tagen Dienst Abschied

Eudenbach · Rund 30 Jahre hat Brandoberinspektor Leo Meis Dienst beim Löschzug Eudenbach geleistet. Nun geht er in den Ruehstand. Seine Nachfolge tritt Thomas Schiller an.

Eine Ära geht zuende: Nach fast 30 Jahren als Löschgruppenführer des Löschzuges Eudenbach legte Brandoberinspektor Leo Meis zum 30. April sein Amt nieder. Seine Nachfolge tritt Meis' bisheriger Stellvertreter Thomas Schiller an.

In dem vor dem Feuerwehrhaus aufgestellten Festzelt war es bei Meis interner Verabschiedung am Sonntag voll geworden. Freunde, Kollegen und auch Bürgermeister Peter Wirtz hatten es sich nicht nehmen lassen, sich persönlich bei dem scheidenden Löschgruppenführer zu bedanken. Dazu gab es bei herrlichem Frühlingswetter Suppe und Würstchen, das ein oder andere Gläschen Alkohol und – begleitet von lauten Beifallrufen und Applaus – etliche Anekdoten aus den gemeinsamen Jahren.

Angefangen hatte die Erfolgsgeschichte quasi schon mit Leo Meis' Geburt: Sein Vater war Mitglied bei der Feuerwehr, sein Großvater sogar Mitbegründer des Eudenbacher Löschzuges. So kam es, dass Leo Meis im Alter von 13 Jahren in das Fanfarencorps und in die Jugendfeuerwehr und schließlich mit 18 Jahren in den aktiven Dienst als Feuerwehrmann eintrat. Als zehn Jahre später, im Januar 1988, dann ein neuer Löschgruppenführer gesucht wurde, wählten die Feuerwehrleute den erst 28-jährigen Brandmeister Leo Meis an ihre Spitze.

In den folgenden 30 Jahren sollte es einige Veränderungen geben. Es wurden fünf neue Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt, ein Förderverein gegründet und das Feuerwehrgerätehaus erweitert. Persönlicher Höhepunkt seiner beruflichen Tätigkeit war aber wohl die Einberufung in den Führungsstab beim großen Hochwassereinsatz in Brandenburg 2013.

Einsatz während der Trauung

Im vergangenen Jahr traf Meis dann die Entscheidung, seine Familie wieder an erste Stelle zu stellen. Denn dass der Beruf des Feuerwehrmannes nicht der familienfreundlichste ist, zeigt eine Anekdote, die er bei seiner Danksagung erzählte: Auf dem Weg von der standesamtlichen Trauung zum anschließenden Kaffeetrinken gingen die Feuerwehrsirenen los. „Da musste ich meine Frau aus dem Auto werfen und zum Einsatz fahren“, erinnerte sich Meis mit einem Augenzwinkern. Zum Glück habe der nicht zu lange gedauert.

Umso wichtiger war es ihm am Sonntag dann, sich bei seiner Frau und seinen beiden Kindern für die Unterstützung zu bedanken. Der nächste Schritt? „Wir würden gerne zusammen in den Urlaub fahren, vielleicht auf dem Jakobsweg pilgern.“ Auf jeden Fall werde er in Zukunft kürzer treten. „Auch wenn mir das nicht leicht fallen wird“, wie er zugibt. Und trotzdem wird er mit dem Löschzug weiterhin engen Kontakt halten: „Ich verabschiede mich ja von der Funktion, und nicht von der Feuerwehr.“ Dem Führungsstab werde er auch weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen, dazu ist er jetzt für die Beflaggung der Feuerwehrfahne zuständig.

„Ich bin stolz auf das gemeinsam Geschaffene und freue mich auf die neue Zeit, die jetzt kommt“, resümierte Meis. Die Anwesenden dankten ihm mit dem dreifachen Feuerwehrgruß „Gut Schlauch“ und einem anhaltenden Applaus. Und nachdem die Reden geschwungen waren, galt es, den Abschied auch richtig zu feiern. Leo Meis' erste „Amtshandlung“ nach seinem Leben als Löschgruppenführer: den Kuchen für die Feier anschneiden.

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