Lichterfest anders als sonst Ein Hauch vorweihnachtlicher Stimmung in Oberpleis
Oberpleis · Traditionell läutet der Werbekreis Oberpleis mit seinem Lichterfest die Adventszeit ein. Aufgrund der Beschränkungen in der Pandemie fiel es diesmal allerdings anders aus.
„Wenn alles abgesagt ist, dann freut man sich umso mehr über das, was noch stattfindet“: Die Passantin, die am Donnerstag mit ihrem Mann durch Oberpleis schlenderte, dürfte vielen Besuchern des Lichterfestes aus dem Herzen gesprochen haben.
Natürlich war der „lange Donnerstag“, mit dem der Werbekreis Oberpleis traditionell die Adventszeit einläutet, anders als sonst. Aber ein Hauch vorweihnachtlicher Stimmung wehte dennoch durch den Ort. Die Geschäftsleute hatten mit Lichterglanz in den Schaufenstern für das passende Ambiente gesorgt.
Ulrike Rauwald nutzte die verlängerten Öffnungszeiten für einen Einkaufsbummel mit Tochter Lena: „Ich finde es gut, dass die Geschäftsleute trotz aller Einschränkungen versuchen, etwas auf die Beine zu stellen. Die haben es ohnehin schwer genug. Das sollte man als Kunde honorieren“. Die 17-jährige Lena: „Es wäre schade, wenn Corona irgendwann vorbei ist und es dann hier keine Geschäfte mehr gibt, weil alle zumachen mussten.“
Beachtlicher Kundenzusammenhalt
Vor dem „Frauenzimmer“ warteten die Kunden geduldig auf Einlass – nur 14 Personen dürfen sich gleichzeitig im Modehaus aufhalten. Inhaberin Annette Jungblut: „Der Kundenzusammenhalt und die Treue sind schon beachtlich momentan. Aber das brauchen wir Einzelhändler auch.“
Draußen vor dem Modehaus hatte Renate Keppler ein „Altärchen“ aufgebaut und liebevoll mit Gestecken, Kerzen und Windlichtern dekoriert. Die Inhaberin der Mundorf Tankstelle Thomasberg hat Kurse in Floristik absolviert, „damit es bei uns nicht, wie sonst an Tankstellen üblich, nur Plastiksträuße zu kaufen gibt“. Nun freute sie sich, das neue Angebot zeigen zu können.
Auch vor der „Finca“ war Schlangestehen angesagt. Inhaberin Andrea Heinen hat den Eindruck, dass viele Menschen sich zurzeit scheuen, in die großen Städte zu fahren, sondern lieber vor Ort einkaufen und bewusst heimische Geschäfte unterstützen. „Die Situation schärft das Bewusstsein, wie wichtig einem der eigene Ort ist. Und das ist doch eine positive Entwicklung.“