Trio Mintville in der Kapelle Eisbach Lieder über das moderne Leben

EISBACH · Das Trio Mintville spielt zum Auftakt von Kunst - Kultur - Kapelle Eisbach. Sechs Veranstaltungen geplant

 Blick von oben: Die Musiker von Mintville und Hiltrud Triphaus waren zum Auftakt der Kulturreihe in der Eisbacher Kapelle zu Gast.

Blick von oben: Die Musiker von Mintville und Hiltrud Triphaus waren zum Auftakt der Kulturreihe in der Eisbacher Kapelle zu Gast.

Foto: Frank Homann

Die Strahlenkranzmadonna und der barocke Altaraufsatz der Marienkapelle werden gerade im Restaurierungsatelier von Patricia Langen behandelt. Das Wandbild "Ave Maria" und die Putten sind beim Landeskonservator in Düsseldorf, wo den Holzwürmern in der Stickstoffkammer der Garaus gemacht wird. Die Eisbacher Kapelle ist faktisch "nackt". Und was machen die Eisbacher? Sie starten ihr Projekt "Kunst-Kultur-Kapelle Eisbach", das nicht nur Musik, Literatur und Kunst in dem 200-Seelen-Dorf dienlich sein dürfte, sondern auch Spenden für die Renovierung der Kapelle in die Kasse der Stiftung Eisbacher Marienkapelle spülen soll. Zum Auftakt spielte die Gruppe "Mintville".

Das Trio mit Achim Susbauer, Peter Müller und Richard Bellinghausen wurde diesmal von Hiltrud Triphaus verstärkt. Und das Publikum war begeistert von der Band. Nicht nur in der Kapelle waren sämtliche Plätze besetzt, sondern auch die Bänke davor dicht belagert. Das war Höchstgenuss für die mehr als 80 Zuhörer, darunter auch Pfarrer Werner Buchholz und Ideengeberin Irmgard Granitzki. Achim Susbauer (Gitarre), Peter Müller (Klavier, Gitarre und irische Bouzouki) sowie Richard Bellinghausen (Percussion) harmonierten dabei nicht nur instrumental - das Trio kann auch singen und wurde diesmal bei diesem Part von Hiltrud Triphaus noch unterstützt.

Die drei Musiker kennen sich bereits seit mehr als 30 Jahren. Früher traten sie gelegentlich auf. Seit vier Jahren treffen sie sich einmal in der Woche in ihrem "Hauptquartier" Rübhausen zur Probe. "Unser Repertoire hat sich seither völlig verändert", erzählte Richard Bellinghausen, der die Texte zu der von Achim Susbauer und Peter Müller entwickelten Musik verfasst. Meist sind das getrennte Prozesse; weiterentwickelt und verfeinert werden die Lieder, die zwischen Pop und Folk angelegt sind, dann bei den Proben gemeinsam.

Der Singer-Songwriter textet immer auf Englisch. Themen können durchaus zivilisationskritisch sein. Die Stücke behandeln etwa das moderne Leben, die ländliche Idylle, aber auch Freundschaft, Nachbarschaft, Liebe, Einsamkeit und Vertrauen. "Ich sammle Ideen", so Richard Bellinghausen, der für das Debütalbum "Bats Bereft Of Radar" von Mintville auch das Cover gestaltete. "Wir unterstützen gern die Aktion für die Kapelle. Wir leben hier, sie gehört dazu", meinte Bellinghausen.

Bis zum 145. Weihetag am 4. Oktober sollen alle Kunstgegenstände der Kapelle zurück sein. Bis dahin wird außerdem die Elektroinstallation samt Beleuchtung erneuert und die Kapelle innen frisch gestrichen. Dabei kann die Stiftung, so Vorsitzender Burkard Severin und sein Stellvertreter Christoph Pohl, auf Unterstützung der Dorfbewohner zählen. Dennoch fallen Kosten in Höhe von insgesamt 20 000 Euro an. Noch sechs interessante Kulturveranstaltungen sind für 2015 vorgesehen.

"Mintville" spielt auch bei der Eröffnung der Ausstellung "Die Wächter lauschen" von Gisela Thielmann und Ursula Hück am Samstag, 18. Juli, 19 Uhr, im Skulpturengarten Am Schleifstein 18 in Heisterbacherrott.

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