Konzert in Königswinter Liederabend mit russischen Komponisten

Königswinter · Stücke russischer Komponisten standen jetzt im Fokus eines Liederabends in Königswinter. Der Kulturverein Pro Klassik hatte zu einem musikalischen deutsch-russischen Dialog eingeladen.

Desar Sulejmani und Judith Hoffmann beim Liederabend in der evangelischen Kirche Oberpleis.

Desar Sulejmani und Judith Hoffmann beim Liederabend in der evangelischen Kirche Oberpleis.

Foto: Gabriela Quarg

Der Kulturverein Pro Klassik Königswinter hatte jetzt zu einem musikalischen deutsch-russischen Dialog eingeladen – einem Konzert mit ausgewählten Stücken von Sergej Rachmaninow und seinem Zeitgenossen Richard Strauss. Beide Komponisten hatten im Höhepunkt ihrer Schaffenszeit Lieder voller Romantik, voller Sehnsucht und Melancholie, aber auch voller Liebe und Leichtigkeit geschrieben, die am Sonntagabend in all ihrer Schönheit und Vollkommenheit in der evangelischen Kirche in Oberpleis erklangen.

„Wir wollten den Aufrufen, die russische Kunst zu boykottieren, etwas entgegensetzten“, erklärt Desar Sulejmani, künstlerischer Leiter des Kulturvereins. Er findet: „Kunst hat mit der politischen Situation überhaupt nichts zu tun.“ Immer schon habe es auf kultureller Ebene einen intensiven deutsch-russischen Dialog gegeben, „daran möchten wir erinnern und anknüpfen“.

Lieder mit viel Gefühl und Leidenschaft

Dass die beiden Künstler des Abends, Sopranistin Judith Hoffmann und Pianist Sulejmani, keinerlei Berührungsängste mit dem „Russischen“ haben, wurde schon beim Blick ins Programmheft deutlich. Die Lieder Rachmaninows waren mit ihren russischen Originaltiteln aufgelistet, eine englische Übersetzung gab es kleingedruckt dazu. „Das haben wir bewusst gemacht, um den Komponisten treu zu bleiben“, so Sulejmani. Die Auswahl der Stücke selbst nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Zeitreise ins Leben der beiden Komponisten – eine Zeitreise mit Bildungscharakter, da „Reiseführer“ Sulejmani sozusagen „unterwegs“ viel Interessantes und Spannendes über die zwei großen Künstler zu erzählen wusste. Vor allem war es aber natürlich die Musik, die mit all ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten, das Publikum verzauberte, und die einen Einblick in die russische Seele sowie in die Gefühlswelt von Richard Strauss ermöglichte.

Die in Köln lebende Sängerin und der in Albanien geborenen Pianist, dem die musikalische Verständigung über Grenzen hinweg besonders am Herzen liegt, präsentierten die mehr als 20 Lieder nicht nur mit wunderbar viel Gefühl und Leidenschaft, sondern auch mit beeindruckender Perfektion.

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