Ärger wegen Bauarbeiten an der Wiesenstraße Linienbus fährt in enger Baustelle in Thomasberg gegen eine Mauer

Thomasberg · Die Anwohner in Thomasberg hatten bereits im Gespräch mit dem GA vermutet, dass die neue Baustelle in der Wiesenstraße für die Durchfahrt von Bussen viel zu eng sein wird. Am Dienstagnachmittag ist nun ein Bus gegen die Mauer eines Grundstücks gefahren – offenbar wegen der Enge vor Ort.

Offenbar wegen der Enge der neuen Baustelle ist ein Bus an der Wiesenstraße in Thomasberg gegen eine Mauer gefahren.

Offenbar wegen der Enge der neuen Baustelle ist ein Bus an der Wiesenstraße in Thomasberg gegen eine Mauer gefahren.

Foto: Hansjürgen Melzer

An der umstrittenen Baustelle der neuen Bushaltestelle an der Wiesenstraße in Thomasberg ging am Dienstagnachmittag nichts mehr. Ein Gelenkbus der Linie 520 fuhr beim Versuch, vom Adriansberg in die Wiesenstraße abzubiegen, gegen die Mauer eines Privatgrundstücks. Der Busfahrer weigerte sich nach GA-Informationen anschließend weiterzufahren und wartete auf Anweisungen der Leitstelle der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft. Nachfolgende Busse kamen nicht mehr weiter. Zuvor hatte ein anderer Bus bereits mehrere Warnbaken umgefahren.

„Wir haben einen Verkehrsunfall mit Sachschaden aufgenommen“, sagte ein Polizeibeamter. Am Bus sei ein Schaden am Kotflügel entstanden, auch die Mauer sei in Mitleidenschaft gezogen worden. „Es ist schon sehr eng für einen so großen Bus“, meinte der Polizist. Verletzt wurde niemand.

Zuvor hatte ein weiterer Bus eine Warnbake auf der anderen Straßenseite umgefahren. Die Baken trennen die Baustelle, wo die Fläche der geplanten Bushaltestelle inzwischen abgefräst worden ist, von der verbliebenen schmalen Fahrbahn mit einer Breite von 4,50 Metern.

„Das ist ein Trauerspiel und für uns Busfahrer kaum zu schaffen. Ich habe das Problem bereits in der vergangenen Woche zweimal gemeldet“, sagte der Busfahrer, der die Polizei gerufen hatte und namentlich nicht genannt werden wollte. Die Busse sollten nach seiner Meinung zumindest so lange, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind, einen anderen Linienweg nehmen. Durch die Baken werde die Fahrbahn noch zusätzlich schmaler.

Für normale Busse sei eine solche Kurve sogar noch schwieriger als für Gelenkbusse zu nehmen, weil sie einen geringeren Radstand hätten. „Ich habe der Leitstelle gesagt, dass es unmöglich ist, hier weiterzufahren. Da muss ein anderer Linienweg gefunden werden“, sagte der Fahrer. Dies sei auch im Hinblick auf die an der Baustelle eingesetzten Baufahrzeuge nicht machbar.

Ärger wegen Neubau der Bushaltestelle

Nachbarn berichteten, dass es einem Busfahrer bei sechs Testfahrten am vergangenen Freitag nur einmal gelungen sei, ohne Rangieren um die Kurve zu fahren. Sie fühlen sich bestätigt, dass der Neubau der barrierefreien Bushaltestelle an diesem Platz ein Schildbürgerstreich sei. Mit einer Online-Petition und einer Unterschriftensammlung hatte die Anwohner bis zuletzt versucht, den Bau zu verhindern (der GA berichtete). Eine Online-Petition fand bis zum Dienstag 221 Unterstützer.

Die Stadt hatte darauf hingewiesen, dass aufgrund des Bundesgleichstellungsgesetzes öffentliche Verkehrsanlagen barrierefrei zu gestalten seien. „Die Planung erfolgte durch ein dafür fachlich qualifiziertes Ingenieurbüro gemäß den geltenden technischen Richtlinien“, hatte sie mitgeteilt. Vor einer Woche hatten sich noch einmal alle Techniker der Verwaltung und die Ingenieure des externen Planungsbüros getroffen, um das Projekt erneut zu besprechen. „Das Vorhaben ist planerisch einwandfrei. Alle technischen Dinge und auch die Schleppkurven sind von den Ingenieuren geprüft worden“, versicherte der Technische Dezernent Theo Krämer.

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