Premiere in der CJD-Aula Königswinter Literaturkurs zeigt Shakespeare in moderner Variante

KÖNIGSWINTER · Die Schüler des Literaturkursus des Gymnasiums Am Oelberg haben der Shlespeare-Komödie "Was ihr wollt" einen modernen Anstrich verpasst. Unter dem Titel "Was wir wollen" hebt sich am Montagabend in der CJD-Aula der Vorhang.

 Der 400 Jahre alten Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ haben die Oberpleiser Schüler einen modernen Anstrich verpasst.

Der 400 Jahre alten Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ haben die Oberpleiser Schüler einen modernen Anstrich verpasst.

Foto: Frank Homann

Selbst Angela Merkel wird auf der Bühne der CJD-Aula stehen – zur Premiere des Stücks „Was wir wollen“ des Literaturkurses Q 1 des Gymnasiums Am Oelberg. Frei nach Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ haben die Schüler während des Schuljahres ein eigenes Stück geschrieben und einstudiert. Von vornherein war für die Akteure klar: Sie haben zwar alle das 400 Jahre alte Original gelesen – aber ihr eigenes Werk sollte modern sein, die Sprache der Jugend und ihre Gedankenwelt treffen.

Und die Besucher dürfen gespannt sein auf die Aufführung, die wegen des Schadens in der Oberpleiser Aula in die CJD-Arena verlegt wurde. Aber auch, wenn es deshalb kein Heimspiel wird, zeigten sich die 14 Schüler bei den Proben noch entspannt. „Das Lampenfieber kommt erst kurz vorher“, sagte Joel Leier.

Unter Leitung von Frank Mertens, Theaterpädagoge und Lehrer für Englisch und Spanisch am Oberpleiser Gymnasium, entwickelten die jungen Leute eigene Szenen aus den Motiven und dem dramaturgischen Verlauf des Stücks, eine Szenencollage über Liebe und Geschlechterklischees aus Sicht der Jugend.

Skript von 25 Seiten

Es wurden Videos aufgenommen, das Gesagte abgetippt; und zwei Schüler brachten mit Mertens die Dramaturgie in eine sinnvolle Reihenfolge. So entstand ein Skript von 25 Seiten. Aber Text ist nicht alles. Das Bild wird genauso bedeutsam. So wird etwa Olivia, die weibliche Hauptfigur, in die mehrere Männer verliebt sind, im Video gezeigt, und der Wind spielt mit ihren Haaren.

Auch Erzähler kommen zum Einsatz, sogar Musiker – Leonie Gnad, die Olivia im Stück, entlockt dem Saxofon Töne, Joel Leier zupft die Saiten seiner Gitarre und Adrian Kerschgens, ein Supertalent, parodiert den gregorianischen Gesangsstil und amüsiert mit dem Gehabe eines Machos. Und: Er mimt köstlich die Bundeskanzlerin, die Raute ist nur eine Handhaltung, aber der Tonfall – wie das Original.

„Es ist schwer, aber faszinierend, dem alten Stück etwas Modernes zu geben“, sagt Greta Schwedes. Isabel Tapia erklärt: „Wir haben uns spontan entschieden, einige Szenen aus dem Original zu verwenden, wo sich doch ansonsten das neue Stück weit vom Original entfernt hat.“ Drei Szenen sind nun dem Original-Shakespeare entnommen.

Für das Publikum wird es also spannend, etwa wenn es zur Eifersucht der Männer heißt: „Den leg ich lahm, ich klaue ihm alle seine Ladekabel, ich schneide sein Internetkabel durch und wenn ich an seine Klamotten rankomme, färbe ich sie rosa ….“

Joschua Klewitz und Benedict Marnett aus der Q 1 und Max Stockhausen aus der Q 2 haben die komplette Bühnentechnik im Griff bis hin zur Traverse über der Bühne, über die lichttechnisch das Spiel in Szene gesetzt wird. Zum Ensemble zählen: Paul Berthold, Arne Bleienheuft, Kai Bühner, Jalen Buscemi, Elena Carmazzi, Leonie Gnad, Lea Gottselig, Liza Hildebrandt, Adrian Kerschgens, Joel Leier, Lukas Leimbach, Clara Mies, Greta Schwedes und Isabel Tapia.

Die Aufführungen finden am Montag, 27. Mai, und am Dienstag, 28. Mai, jeweils um 19.30 Uhr statt. Es gibt noch Karten zu vier und sechs Euro an der Abendkasse.

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