Tag der Feuerwehr in Königswinter Löschzug Altstadt präsentiert sich auf dem Marktplatz

KÖNIGSWINTER · Uniform ist nicht gleich Uniform: Das konnten die Besucher beim Tag der Feuerwehr in der Königswinterer Altstadt hautnah in Augenschein nehmen. Der Löschzug Altstadt präsentierte sich und seine Arbeit auf dem Marktplatz den zahlreichen Besuchern.

 Spektakulär, aber nicht angenehm zu tragen: Die Feuerwehrleute zeigten ihre Spezialanzüge, wie hier den silbernen Wärmeschutzanzug.

Spektakulär, aber nicht angenehm zu tragen: Die Feuerwehrleute zeigten ihre Spezialanzüge, wie hier den silbernen Wärmeschutzanzug.

Foto: Frank Homann

„Ist der echt?“ Aufgeregt zupft der kleine Leo an Papas Ärmel und zeigt auf den Feuerwehrmann, der die Passanten in der Drachenfelsstraße empfängt – den Helm auf dem Kopf, den Blick streng geradeaus gerichtet. Papa Ralf Adamski muss selbst zweimal hinschauen – doch tatsächlich verbirgt sich unter der Uniform nur eine Schaufensterpuppe.

Die „echten“ Wehrleute wiederum gab es am Samstag nur wenige Meter weit entfernt zu sehen – ebenfalls in voller Montur und zusätzlich in Aktion: Für den „Tag der Feuerwehr“ hatte der Löschzug Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter ein spannendes Programm mit einer Menge Vorführungen und Präsentationen vorbereitet, zum Beispiel eine „brandheiße“ Modenschau.

Von Astronaut bis Marsmensch

Tatsächlich ist Uniform nicht gleich Uniform, und in Sachen spektakuläres Outfit, hat besonders die Feuerwehr so einiges zu bieten: zum Beispiel das Modell „Astronaut“, ein silberner Wärmeschutzanzug. Oder aber das ganz in Grün gehaltene Modell „Marsmensch“, das die Wehrleute beim Einsatz mit gefährlichen Chemikalien und Stoffen schützt.

Für die Kameraden ist das Tragen dieser Spezialausrüstungen zumeist kein Vergnügen: So müsste Feuerwehrmann Ralf Pütz, der den Chemikalienschutzanzug an diesem Nachmittag präsentieren durfte, aufgrund der hohen körperlichen wie psychischen Belastung im Fall der Fälle spätestens nach 20 Minuten wieder aus der sperrigen Ganzkörperhülle befreit werden – zumal darunter auch noch ein Atemschutzgerät getragen wird.

Wie schwer allein schon normale Einsatzkleidung nebst Ausrüstung ist und wie Luft aus der Sauerstoffflasche eigentlich schmeckt, konnten die Besucher sogar am eigenen Leib erfahren. Schließlich wollten die Kameraden an diesem Tag „Feuerwehr zum Anfassen“ bieten. Ausprobieren war demnach ausdrücklich erlaubt – wer schaffte es zum Beispiel, mit Hilfe des wuchtigen, hydraulischen „Spreizers“ ein rohes Ei heil von A nach B zu transportieren.

Genau inspiziert werden durften auch die vielen Feuerwehrfahrzeuge, die auf dem Markplatz geparkt waren, darunter auch der große Drehleiterwagen der Feuerwehr aus dem benachbarten Bad Honnef. „Außerdem haben wir interessante Fahrzeuge aus Hennef, Siegburg, Thomasberg und Oberkassel vor Ort“, berichtete Löschzugführer Heiko Basten. Die Löschgruppe aus Niederdollendorf hatte zudem ihr großes Boot zu Anschauungszwecken in die Altstadt chauffiert. Bei mehreren Übungen präsentierten die insgesamt 47 aktiven Kameraden des Löschzugs Altstadt sowie der Nachwuchs der Jugendfeuerwehr, wie die Arbeit bei der Wehr im Einsatzfall aussieht.

Auf das Blaulichtknöpfchen drücken

Mit bei der Veranstaltung dabei waren auch die DLRG, der städtische Rettungsdienst und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die unter anderem über Rauchmelder, Bevölkerungsschutz und Eigenvorsorge informierten. Archivar Josef Pütz hatte zudem einige Schätzchen aus vergangenen Feuerwehrtagen hervorgeholt: Feuerwehrausweise und Abzeichen von „damals“ sowie eine alte Atemschutzmaske.

Eine Menge Spaß hatten auch die jungen Besucher des Feuerwehrtages: Sie durften unter Regie der Jugendfeuerwehr selbst die große Wasserspritze in die Hand nehmen und auf eine Holzattrappe zielen, mit Feuerwehrbobbycars einen rasanten Slalom fahren oder in echten Einsatzwagen eine Runde drehen und einmal auf das heiß begehrte „Blaulichtknöpfchen“ drücken.

Löschzugführer Basten freute sich über die große Resonanz: Den ganzen Tag über drängten sich zahlreiche Besucher zwischen Feuerwehrwagen, Kuchenzelt und Biertheke. „Vor zwei Jahren hatten wir zwar doppelt so hohe Temperaturen wie heute, aber nur halb so viele Besucher“, sagte er. So hat sich der große Aufwand gelohnt, den die Vorbereitung und Durchführung des alle zwei Jahre stattfindenden Festes für die Kameraden des Löschzuges mit sich bringt.

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