Kommentar zum Rasenplatz in Eudenbach Lösung mit Vorbildcharakter
Meinung | Eudenbach · Der TuS Eudenbach hat seinen Tennenplatz in einen Rasenplatz umgewandelt. Dies könnte ein Vorbild auch für andere Sportplätze in Königswinter sein, meint unser Autor Hansjürgen Melzer.
Ein echtes Schmuckstück ist der neue Rasenplatz geworden, den die Stadt Königswinter dem TuS Eudenbach im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages für 50 Jahre überlassen hat. Das Finanzierungsmodell, die Kosten teilen sich Stadt, Verein und die Hit-Stiftung für benachteiligte Jugendliche von Sponsor Kurt Dohle, ist ein ebenso kreativer Ansatz wie der Rasen an sich.
Jahrzehntelang wurden Tennenplätze reflexartig für viel Geld in Kunstrasenplätze umgewandelt. Dabei liegen die Kosten für einen Naturrasenplatz in 25 Jahren laut dem Internetportal Fußballrasen.com, einer Vergleichsseite von Kunst- und Naturrasen, bei 180.000 Euro gegenüber 910.000 Euro für einen Kunstrasenplatz, der nach zwölf Jahren erneuert werden müsste.
In Eudenbach hat die reine Umwandlung des Platzes 145.000 Euro gekostet. Durch die Anlage eines Bolzplatzes und eines Spielplatzes liegt die Gesamtinvestition bei 220.000 Euro. Ohne diese Lösung wäre der Verein noch jahrelang auf seinem Tennenplatz sitzen geblieben und hätte wahrscheinlich seinen Nachwuchs verloren.
Eindeutiger Nachteil des Rasens gegenüber dem Kunstrasen ist neben der eingeschränkten Nutzung im Winter die geringere Belastbarkeit. Beim TuS Eudenbach mit seinen acht Teams sollte das allerdings keine Probleme bereiten. Und vielleicht lohnt es sich sogar in Oberpleis – hier stehen für einen zweiten Kunstrasenplatz 550.000 Euro im Haushaltsentwurf 2017 – einmal darüber nachzudenken, ob Natur- oder Hybridrasen ebenfalls Sinn machen könnten. Bis zu einer Entscheidung liegen ja wahrscheinlich bereits erste Erfahrungsberichte aus Eudenbach vor.
