An der Kellerstraße in Königswinter So soll der Lord-Byron-Platz künftig aussehen

Königswinter · Der Lord-Byron-Platz in der Königswinterer Altstadt ist alles andere als einladend. Dem will die Stadt entgegenwirken und legt nun ein Konzept für die Umgestaltung vor.

Der Lord-Byron-Platz in Königswinter ist nicht gerade eine Empfehlung für die Stadt. Das soll sich ändern.

Der Lord-Byron-Platz in Königswinter ist nicht gerade eine Empfehlung für die Stadt. Das soll sich ändern.

Foto: Lydia Schauff

Er rückt immer näher, der 200. Todestag des britischen Dichters Lord Byron, der am 19. April 1824 verstorben ist. Den nach ihm benannten Platz in der Kellerstraße will die Stadt Königswinter deshalb mithilfe von Fördermitteln bis 2024 umgestalten. Dafür hatten Florian Striewe und Heike Rex vom Bereich Bürgerbeteiligung schon im vergangenen August an den Platz eingeladen. Vorschläge aus der Bevölkerung für die Verschönerung gab es reichlich. Zurzeit sprießt überall Unkraut, und viele Bürger wünschen sich mehr Pflege des Platzes.

Der Architekt und Stadtplaner Fabiano Pinto hat sich mit der Thematik auseinandergesetzt. „Ich fand den Lord-Byron-Platz als Thema deswegen spannend, weil ich endlich das machen konnte, wofür ich ausgebildet wurde“, sagte er. Wichtig sei ihm dabei gewesen, eine geeignete Gestaltung zu erarbeiten, „die den kleinen Platz nicht überfrachtet und ihn aufräumt“, so Pinto. „Zudem sollte sie den Platz nutzen, um Teile zu entsiegeln. Und das Wichtigste: Es soll für die unterschiedlichen Personen unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten geben.“

Lord-Byron-Platz in Königswinter: Umgestaltung im Jahr 2024
Foto: grafik

Sein Vorschlag zur Umgestaltung des Platzes sieht unter anderem vor, zwei Spieltische zu integrieren, um die soziale Interaktion zu fördern sowie den Platz zu beleben. Pinto zufolge kam dieser Vorschlag aus der Bevölkerung. Jeder, der an den Schachtischen spielen möchte, könne seine eigenen Figuren mitbringen. „Damit vermeiden wir, dass die Schachsteine ständig geklaut werden“, so Pinto. Außerdem ist ein anderer Standort der Infotafel und des Standbildes des Namensgebers Lord Byron geplant. Doch nicht er soll Blickfang des Platzes sein: Der schönste Blick auf dem gesamten Platz ist laut Pinto der auf die Front des Siebengebirgsmuseums. Wer also auf einer der beiden Bänke sitzt und an dem Wasserspiel vorbeischaut, hat diesen Ausblick. Davor sind Poller vorgesehen. Pinto sagte dazu: „Wir wollen auf dem Platz keine Motorräder, aber wir brauchen eine Fläche für Anlieferungen. Unser Vorschlag ist, die Poller mit Ketten auszustatten, für die das Museum die Schlüssel hat.“

Zudem haben Pinto und sein Team drei Elemente bei der Umgestaltung berücksichtigt: Siebengebirge, Grün und Wasser. Das Siebengebirge soll eine Grünfläche abbilden, die Pinto „Siebengebirge in Miniatur“ nennt und die gezielt bepflanzt werden könne. Zwei bereits vorhandene Bäume sollen bleiben, darunter ein Feigenbaum. „Da ergibt sich eine ganze andere Sitzsituation, nämlich unter Bäumen mit Blick ins Grüne – und das mitten in der Stadt“, so Pinto. Die Kosten für die Umgestaltung beziffert er auf insgesamt 77.000 Euro.

Pressesprecher Striewe teilte dazu mit: „Die Verwaltung hat eine Städtebauförderung in Höhe von insgesamt 80.000 Euro für die Maßnahme ‚Altstadtmobiliar‘ beantragt.“ Die Förderung werde voraussichtlich 60 Prozent der förderfähigen anrechenbaren Kosten betragen, der städtische Eigenanteil 40 Prozent. „Mit dem aktuellen Förderbescheid aus dem Städtebauförderprogramm 2023 steht grundsätzlich Geld zur Verfügung“, so Striewe weiter. „Nun ist darzustellen, welche Maßnahmen als förderfähig gelten. Unsere Fachabteilung geht davon aus, dass der Gesamtkostenrahmen grundsätzlich finanziell darstellbar ist.“ Die Verwaltung strebe die Umsetzung im kommenden Jahr an.

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