Ausstellung in Königswinter Malerin präsentiert märchenhafte Werke

Königswinter · Coronaviren als Überlebenskünstler, Donald Trump in einer Unterwasserlandschaft und ein märchenhaftes Selbstbildnis – all das zeigt Malerin Cornelia Harss noch bis zum 21. November in ihrer Ausstellung „Painted stories“ im Haus Bachem in Königswinter.

 „Selfie auf Palette“ lautet der Titel dieses Selbstbildnisses von Cornelia Harss.

„Selfie auf Palette“ lautet der Titel dieses Selbstbildnisses von Cornelia Harss.

Foto: Frank Homann

Wie ein Medaillon wirkt dieses Kunstwerk, auf dem Cornelia Harss märchenhaft wie Frau Holle schaut. Das Selbstbildnis hat sie direkt auf eine Malerpalette aufgetragen und ihm den Titel „Selfie auf Palette“ gegeben. Das Werk ist derzeit im Haus Bachem in Königswinter zu sehen. Die Malerin präsentiert dort ihre Ausstellung „Painted stories“. Zu sehen sind auch Traum-, Symbol- und Seelenlandschaften.

Zum Selbstbildnis von Harss sagte Kunsthistorikerin Heidrun Wirth bei der Midissage: „Schonungslos, hollywoodfern, hintergründig, scharf und mit einer kritischen Falte auf der Stirn, jedwedem Glamour der Werbung und Publicity enthoben, aber doch irgendwo auf Wolke sieben entrückt und gerade an einem feinen gebauschten Kragen arbeitend – wer diese kühne Komposition betrachtet, bei dem wird das nicht ohne ein Schmunzeln abgehen.“

Surreale und märchenhafte Bilder

Die Werke der Künstlerin, die früher als Theatermalerin, auch an der Bonner Oper, tätig war, zeigen real karikierende, surreale und märchenhafte Bilder. So sind etwa Coronaviren als Überlebenskünstler in abgestorbener Flora zu entdecken sowie eine versunkene Marmorstatue von Donald Trump in einer Unterwasserlandschaft.

Mehrfach bringt die Künstlerin ihre malende, zeichnende Hand ins Bild. So beim Stadtschreiber, der in einer mittelalterlichen Stadt angesiedelt ist, für die Harss Pappe weiß überklebt hat. Die Seelenlandschaften zeigen die verborgene Welt der Träume, Märchen und Mythen, gemalt in einer Erzählung aus dem Unbewussten. Aus der Erinnerung nachvollzogen sind die Landschaftsbilder, die teilweise auf Fundstücken landeten wie etwa einer alten Lampe vom Sperrmüll.

Betrachter sollte sich Zeit nehmen

Besonders eindrucksvoll der Lebensbaum, der auf einem aus dem Müll abgeschleppten Sockel beidseitig aufgetragen wurde – zunächst bemalte Harss ihn mit Ölfarbe, um dann mit braunem Edding nachzuzeichnen. Der Betrachter sollte sich Zeit nehmen, um sich dieser Fantasie hinzugeben und sie vielleicht im eigenen Kopfkino weiterzuspinnen.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 21. November, jeweils von 15 bis 18 Uhr im Haus Bachem am Markt zu sehen.

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