Zehntscheune Mehr als 12.000 Besucher in der Abtei Heisterbach

Heisterbach · Die Zisterzienser lockten zwischen Mai und Oktober mehr als 12.000 Besucher in die Zehntscheune. Der Weihe- und Stiftungstag der Abtei Heisterbach wurde mit Festhochamt und Vortrag gefeiert.

 Zahlreiche Gläubige besuchten das Festhochamt in der Kirche von Kloster Heisterbach.

Zahlreiche Gläubige besuchten das Festhochamt in der Kirche von Kloster Heisterbach.

Foto: Frank Homann

Das Wirken des heiligen Bernhard von Clairvaux hatte Pater Pirmin Holzschuh anlässlich des Stiftungstags der Abteikirche Heisterbach in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. Der Prior des Zisterzienserklosters in Bochum-Stiepel zelebrierte gemeinsam mit Pfarrer Markus Hoitz und Georg Kalckert, Pfarrer i. R., das Festhochamt in der Klosterkirche, zu dem zahlreiche Gläubige erschienen waren. Auf den Tag genau vor 780 Jahren – am 18. Oktober 1237 – wurde die Heisterbacher Klosterkirche geweiht. Seit 1984 wird an diesem Weihe- zugleich der Stiftungstag begangen.

Das Menschliche an Jesus habe der heilige Bernhard in den Vordergrund gerückt und ihn als Bruder, Begleiter und Tröster verstanden, sagte der Prior. Er wünsche den Menschen, die in die Abteikirche kämen, gleichfalls den Trost zu finden, den sie suchten. Nicht zufällig stand bei dem Gottesdienst einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens im Mittelpunkt, schließlich steht das Jahr 2017 in der Region ganz im Zeichen dieses Ordens.

Drei Ausstellungen zu den Zisterziensern

Gleich drei Ausstellungen sind den Zisterziensern gewidmet: Noch bis zum 28. Januar 2018 ist im Rheinischen Landesmuseum in Bonn die Schau „Die Zisterzienser – Das Europa der Klöster“ zu sehen, begleitend zeigt das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt noch bis Sonntag, 5. November, „Die Zisterzienser in Heisterbach: Was war – Was ist – Was bleibt“. Und schließlich konnten sich die Besucher seit Mai auch „vor Ort“ einen Eindruck vom Leben und dem Alltag der Mönche im Kloster Heisterbach machen: Am Stiftungstag war die Ausstellung in der Zehntscheune zugleich zum letzten Mal vor der Winterpause geöffnet.

Nicht wenige Besucher nutzten da die Gelegenheit, um nach dem Gottesdienst und dem sich anschließenden Festvortrag „Wasserbautechniken der Zisterzienser im Mittelalter“ von Stiftungsmitglied Gerhard Schade noch einmal einen Blick auf die Stellwände und Exponate zu werfen. Sie werden die Besucherzahlen an diesem Tag weiter erhöht haben: Pfarrer Hoitz, Geschäftsführer der Stiftung Abtei Heisterbach, legte zum Stiftungstag den Jahresbericht vor, der für den Zeitraum zwischen dem 1. Mai und dem 18. Oktober genau 12 150 Besucher in der Zehntscheune verzeichnet. „Der Erfolg zwingt zum Nachdenken darüber, wie diese Präsenz dauerhaft eingerichtet werden kann“, heißt es dort weiter.

Interaktive Führung mit App

29 ehrenamtliche Mitarbeiter fanden sich, um an sechs Tagen in der Woche Aufsicht in der Zehntscheune zu führen. „Inwieweit wir diese Öffnungszeiten auch im kommenden Jahr anbieten können, bleibt abzuwarten“, so Hoitz. Dank der Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Marienborn GmbH sei es zudem möglich gewesen, qualifiziertes Personal für den „Infopunkt“ zu beschäftigen. Weiter entwickelt werden soll auch die Heisterbach-App, die via GPS-Steuerung eine interaktive Führung über das Gelände ermöglicht – derzeit nur für Android-Geräte.

Ein Plus gab es bei der Zahl der geführten Besichtigungen: Bis zum Jahresende werden es laut Bericht 56 Führungen sein. Zum Vergleich: 2015 waren es 45, im vergangenen Jahr 43. „Einigermaßen gute“ Besucherzahlen wiesen zudem die vier Konzerte in der Reihe „Klassik in der Scheune“ auf, das bestbesuchte sei mit 160 Gästen das Abschlusskonzert am 1. Oktober gewesen. Gleichwohl: Ohne das Engagement der verschiedenen Sponsoren könnte diese Reihe nicht fortgesetzt werden. Auf Vermittlung der Stiftung habe zudem das N.N. Volkstheater Köln auch im vergangenen Sommer wieder drei Aufführungen in Heisterbach gegeben – wegen des schlechten Wetters dieses Mal allerdings nicht vor der Chorruine, sondern in der Zehntscheune. Vielleicht klappt es mit dem passenden Wetter ja im kommenden Jahr: Hoitz ist guter Dinge, dass auch im Sommer 2018 wieder vor der Chorruine Theater gespielt wird.

Weitere Infos unter www.abtei-heisterbach.de

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