Volkshochschule Siebengebirge Mit 260 Angeboten ins zweite Semester

SIEBENGEBIRGE · Die Geschichte des Tourismus im Siebengebirge als Rätselaufgabe in einem Escape Room: Die Volkshochschule Siebengebirge hat sich für das zweite Semester so einiges einfallen lassen. Insgesamt stehen 260 Angebote zur Auswahl.

 Neu im Repertoire: VHS-Chef Andreas Meese hat die Startseite des neuen Podcast-Angebots auf einem Smartphone aufgerufen.

Neu im Repertoire: VHS-Chef Andreas Meese hat die Startseite des neuen Podcast-Angebots auf einem Smartphone aufgerufen.

Foto: Frank Homann

Andreas Meese ist vorsichtig-optimistisch: „Wir freuen uns über den Nach-Corona-Neu-Start“, sagt der Leiter der Volkshochschule (VHS) Siebengebirge. Mehr als 260 Veranstaltungen organisierte das VHS-Team für das zweite Semester 2021, 130 Dozenten stehen bereit, um den Teilnehmern der Kurse Neues zu vermitteln. Start ist am 13. September. „Wir gehen davon aus, dass viele der Teilnehmer nun wieder Lust haben, sich von Angesicht zu Angesicht in den Kursen gegenüberzusitzen und dort zu lernen.“

Angebote in Präsenz und digital

Aber die Volkshochschule hat auch vorgebeugt. „Wir bieten ein breites Spektrum an interessanten Kursen an. Wir setzen auf ein Angebot in Präsenz, ohne dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung außer Acht zu lassen“, sagt Meese, nämlich für den Fall, dass die „Delta- oder die Lambda-Variante uns schlechte Karten mischt“. Der VHS-Chef: „Um flexibel auf die Entwicklung der Corona-Pandemie reagieren zu können, wurde im Vorfeld abgefragt, welche Kurse aufgrund ihrer didaktischen Struktur ad hoc in Online-Angebote umgewandelt werden können.“

Diese Kurse sind im Programmheft als „Switch-Kurse“ gekennzeichnet. „Wer sich anmeldet, bekundet damit auch sein Interesse, im Fall des Falles den Kursus digital fortzuführen. Das ist eine Anmeldung mit Vorwarnung – wenn Kontakte wegen Corona erneut beschränkt werden, dann wird vom Präsenzmodus auf Switch-Modus umgestellt“, erklärt Meese.

Diese Neuerung fußt auf den Corona-Erfahrungen. „Wir haben gerettet, was zu retten war“, zieht Andreas Meese, der Ende 2019 seine Tätigkeit als Leiter der VHS Siebengebirge aufgenommen hatte, Bilanz über diese schwierige, anspruchsvolle Corona-Zeit.

Steile Lernkurve während der Corona-Pandemie

Angebote, die digital zu leisten waren, wurden aufrecht erhalten. Einige Kurse werden auch online bleiben. „Das war eine steile Lernkurve für alle, Dozenten, Teilnehmer und in der Betreuung. Durch Corona hatten wir viel mehr Arbeit, obwohl weniger Kurse stattfanden. Wir sind digitaler geworden, haben gelernt, digitale Werkzeuge wie Online-Konferenzen auch im Kursalltag einzusetzen.“

Eine besondere Herausforderung seien die Integrationskurse gewesen – aber in vorgeschriebener Zeit konnten die Kurse geschafft werden; Teilnehmer wurden mit entsprechender Hardware ausgestattet.

Die Dozenten haben sich aus der Not heraus und mit großem Engagement, so die stellvertretende VHS-Leiterin Jutta Schnippering, Gedanken gemacht, wie sie ihr Wissen vermitteln können, haben Formate und Didaktik verändert. So ist im neuen Programm etwa eine Weinprobe als Switch-Angebot zu finden, die Dozentin würde in dem Fall kleine Fläschchen Wein an die Teilnehmer nach Hause schicken und sie darum bitten, die entsprechenden Käsesorten zu besorgen. Schnippering: „Da ist ein Wandel im Gange.“

Yoga-Kurse ab 2022 auch online

So wird auch ein Feldenkrais-Kursus online stattfinden. Eine Yoga-Dozentin nahm Kontakt zu Kollegen auf, die bereits Online-Kurse durchführen, um sich über die Kontrollmöglichkeiten beim „Fernunterricht“ zu informieren. Schnippering: „Ab 2022 haben wir dann auch Yoga online.“ Es lohnt sich, das VHS-Programm, das in einer Auflage von 8000 Exemplaren erschienen ist und an den üblichen Stellen ausliegt, durchzublättern, auf Entdeckungsreise zu gehen und interessante Angebote herauszupicken.

Ein Bonbon und etwas ganz Neues: Die Geschichte des Tourismus am Drachenfels um 1900 wird in der ersten Herbstferienwoche in einem Escape-Room Thema sein. Titel: „Der Schnellfotograf vom Drachenfels“. Dabei wird in 60 Minuten ein Rätsel nach dem anderen gelöst. So viel sei zu der Geschichte verraten: Eine Gruppe hilft dem Schnellfotografen Willi Trachyt in einem präparierten Raum alle Vorbereitungen zu treffen, damit der große kölsche Liedermacher Willi Ostermann ein Lied über das Siebengebirge schreiben kann.

Fotografieresel als Relikt aus jener Zeit

„So können die Teilnehmer eine Epoche kennenlernen. Wir kooperieren dabei mit dem Siebengebirgsmuseum, dem Heimatverein Siebengebirge und der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbau GmbH der Stadt Königswinter, die uns eine Wohnung am Stadtgarten zur Verfügung stellen.“ Relikte wie der Fotografieresel werden die Szenerie der Zeit herbeizaubern.

Viele weitere attraktive Angebote sind Bestandteil des Programms. Das geht vom Thema „Familie digital und frühkindliche Bindung“ über „Senioren ans Netz“ bis hin zum Talent-Campus für Jugendliche, die Theater spielen oder Songs texten, komponieren und aufnehmen. Neu im Sprachunterricht ist Arabisch.

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