Oberpleiser Gymnasium am Oelberg Mit Feuereifer beim Training

OBERPLEIS · Stolze zwei Meter und vier Zentimeter misst Tadas Klimavicius, Tabea reicht ihm gerade mal bis zur Brust. Doch die Schülerin der Klasse 8 d des Gymnasiums am Oelberg in Oberleis lässt sich nicht davon beeindrucken, dass der Basketballprofi wie ein Schrank vor ihr steht, geschickt weicht sie ihm aus, dribbelt und versucht dann, das rote Leder mit einem präzisen Wurf in den Basketballkorb zu befördern.

 Wer holt sich den Ball? Baskets-Chefcoach Mathias Fischer (Mitte) gibt den Unparteiischen. Anschließend zeigen die Profisportler den Schülern in der Oberpleiser Sporthalle, wie man dribbelt und den Ball möglichst nicht mehr hergibt.

Wer holt sich den Ball? Baskets-Chefcoach Mathias Fischer (Mitte) gibt den Unparteiischen. Anschließend zeigen die Profisportler den Schülern in der Oberpleiser Sporthalle, wie man dribbelt und den Ball möglichst nicht mehr hergibt.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Sicherlich wäre das auch gelungen, hätte der 108-Kilo-Hüne nicht locker den Arm ausgestreckt und den Ball mit einem Grinsen einfach weggeschnappt. Macht nichts, neuer Anlauf, neues Glück - zumal es für den geschickten Angriffsversuch reichlich Lob von Bogdan Sucio, Teambetreuer der Telekom Baskets Bonn, gab.

Ganze zwei Schulstunden lang hatten Tabea und ihre 26 Klassenkameraden am Mittwoch Gelegenheit, mit den Profis der Bonner Telekom Baskets zu trainieren. Mit gleich sechs Spielern aus dem aktuellen Team sowie Cheftrainer Mathias Fischer und Teambetreuer Sucio waren die Baskets nach Oberpleis gereist, um mit den Schülern Dribbling, Dunking und Co. zu üben. Um die Teilnahme hatte sich die Klasse 8 d, die derzeit am Medienprojekt "Klasse!" teilnimmt, beim General-Anzeiger beworben. "Wir haben noch nie etwas gewonnen und dachten uns, probieren wir es doch einfach mal", erzählt Sportlehrerin Simone Nettingsmeier.

Umso größer der Jubel, als die Kinder dann am Montag erfuhren, dass das Los auf ihre Klasse gefallen war. "Wir haben vor den Ferien Basketball im Sportunterricht gespielt, da ist das eine super Sache", freut sich Nettingsmeier. Man merke sofort, wenn jemand wirklich aus einer Sportart komme, "der kann das ganz anders vermitteln."

Die Ankunft der prominenten Spitzensportler sorgte dann gestern für eine Menge Aufsehen am Gymnasium: "Schon am Haupteingang stand eine ganze Menschentraube", berichtet Telekom-Pressesprecher André Hofmann, der das Team begleitet, schmunzelnd: "Vor der Umkleide warteten dann noch mal jede Menge Schüler, die ein Autogramm auf dem Mäppchen oder sogar auf dem Handrücken haben wollten. Die Begeisterung hier in Oberpleis ist wirklich ganz deutlich zu spüren." Auch während des Trainings drängen sich zahlreiche Zuschauer auf der Empore. "Unser Fanclub", erläutert ein Schüler der 8 d grinsend. Mit Feuereifer lassen sich die Jugendlichen in die Geheimnisse der perfekten Dribblings einweihen: "Dribbling passiert im Handgelenkt, mit den Fingern" - Chefcoach Fischer macht vor, wie's geht. "Wichtig ist auch, dass ihr den Kopf immer oben habt - nicht nur, um eure Gegner, sondern auch, um die eigenen Mitspieler im Blick zu haben." Bevor es dann ans Spielen in kleinen Teams geht, wird noch der Korbwurf geübt. Die Profis geben dabei geduldig Hilfestellung, korrigieren den Stand oder die Handhaltung.

Jannis findet das Training mit den Spitzensportlern einfach nur toll. Er ist zwar "nicht so wirklich der Basketballfan", war aber sehr gespannt darauf, wie Profis trainieren: "So was machen wir ja sonst gar nicht im Unterricht, das ist mal was Neues." Vor allem, dass die Spieler alles so gut erklären können und so umkompliziert sind, findet er klasse. Mitschülerin Elena hält das Training indes auch für ziemlich anspruchsvoll: "Schon die Art, sich aufzuwärmen ist ganz schön umfangreich". Kein Wunder, flotte Liegestütze zum Beispiel waren nicht nur am Anfang, sondern auch während des Spielens immer wieder an der Reihe. Die stattliche Körpergröße der meisten Spieler konnte die Schüler indes wenig verblüffen: "Ich hätte nicht gedacht, dass auch so viele Kleinere dabei sind", findet Elena. Im Gegensatz zu dem 2,08 Meter messenden Anthony Vrobliky mögen einem Spieler wie Eugene Lawrence oder Valentin Blass mit ihren 1,84 beziehungsweise 1,95 Metern tatsächlich klein vorkommen.

Ganz schön geschafft, aber glücklich waren die Schüler nach dem Training. Als Belohnung gab es für die Schüler noch Baskets-T-Shirts, auf denen sich die Sportler verewigten: Eugene Lawrence, Tadas Klimavicius, Steve Wachalski, Robin Lodders, Valentin Blass und Anthony Vrobliky.

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