Kachelsteiner Kulturtage Musik, Lesungen und Kunstwerke in Rauschendorf

RAUSCHENDORF · Bei den Kachelsteiner Kulturtage gibt es wieder Musik und Lesungen zu hören sowie Kunstwerke zu bestaunen. Ein Überblick über das Programm.

Klassische Musik oder interessante Lesungen „live“ anhören und dabei gemütlich auf dem Sofa sitzen. Bilder anschauen, die dort aufgehängt sind, wo sie eigentlich hingehören, nämlich an die „eigenen vier Wände“ – kurzum: Kunst und Kultur dort genießen, wo man sich wie zu Hause fühlt.

Das alles und noch viel mehr bieten die Kachelsteiner Kulturtage, die mit einer Vernissage im Wohnhaus von Michael Agi „Am Kachelstein“ in Rauschendorf eröffnet wurden. „In diesem Haus habe ich mit meinen Kindern bereits in den 90er Jahren das Kulturprogramm gestartet“, berichtet der Hausherr und schmunzelt: „Hier fanden bisher 23 Vernissagen und ebenso viele literarische beziehungsweise literarisch-musikalische Abende und Hauskonzerte statt – ein kulturelles Kleinod also in der Peripherie von Königswinter.“

Für die Eröffnung der diesjährigen Auflage der Kulturtage hat sich Agi eine besonders vielseitig begabte Künstlerin ins Haus geholt: Gisela Thielmann, die nicht nur eindrucksvolle Skulpturen aus Keramik und Bronze gestaltet, sondern auch fantasievolle Bilder kreiert, die unter Anwendung außergewöhnlicher Techniken und Materialien entstehen. „Gisela Thielmann hat eine lebhafte Vorstellungskraft, ein großes Erfassungsvermögen und sie sprudelt geradezu vor Inspiration“, so Agi.

Abstrakte Bronzeskulpturen

„Sie hat aber auch begnadete Hände, mit denen sie das, was sich in ihrem Kopf zusammengebraut hat, meisterhaft darstellt, modelliert, formt. Und wenn das Werk fertig ist, haucht sie ihm, so möchte man meinen, Leben ein.“ So zum Beispiel die abstrakten Bronzeskulpturen, die Gestalten aus Homers griechischem Epos „Odyssee“ darstellen: die Göttin Pallas Athene, Polyphem, der einäugige Riese, die Sirenen und die Zauberin Kirke.

„Mein Ziel ist es, etwas zwar abstrakt darzustellen, aber dennoch so, dass trotzdem alles Wesentliche gesagt und sichtbar ist.“ Wie auch bei der „Stadt der Frauen“ – einer Serie aus fünf kleinen Bronzefiguren, die durch ihre Körperhaltung und Gestik „sprechen“, und die man sich beliebig zusammenstellen kann, um damit eine Geschichte zu erzählen.

Auch wenn das „Formen“ es der Künstlerin besonders angetan hat, so hat sie auch ausdrucksstarke Wandbilder geschaffen: anfangs waren es druckgrafische Arbeiten, später entdeckte sie dann „Weinfilterplatten“ als Grundlage für ihre Linol- und Holzschnitte, und neuerdings ist es Aquatinte, mit der Thielmann experimentiert und spannende Radierungen anfertigt.

Farbenfrohe Keramikskulpturen

„Ich experimentiere unheimlich gerne und ich liebe die Farbenvielfalt“, sagt die gebürtige Bonnerin, die seit vielen Jahren in Königswinter lebt und arbeitet. Dies kommt auch in ihren neuesten Arbeiten zum Ausdruck. Mittels Raku-Technik hat die Künstlerin teils farbenfrohe Keramikskulpturen geschaffen, die ihre besondere Optik Rauchpartikeln zu verdanken haben, die in den Ton eingebrannt werden. Die Werke der Künstlerin können noch während der Kachelsteiner Kulturtage jeweils mittwochs von 14 bis 17 Uhr sowie am Sonntag, 8.Juli, ab 12 Uhr (Finissage) im Haus von Michael Agi, Am Kachelstein 5 in Rauschendorf, angeschaut werden.

Ebenfalls im Rahmen der Kulturtage findet am Samstag, 30. Juni, um 19 Uhr ein Konzert für Violine und Gitarre in der evangelischen Kirche Oberpleis, Ittenbacher Straße 33, statt. Michael Dauth und Hubert Käppel spielen unter anderem Werke von Paganini, Villa-Lobos und Piazolla. Für Samstag, 7. Juli, lädt Agi zu einem Konzert mit Yuri Bondarev (Viola) und Tatiana Koslova (Klavier) in das Haus Bachem in Königswinter ein.

Das Programm mit Werken von Schumann, Rubinstein, Brahms und Glinka widmet sich der Musik des 19. Jahrhunderts. Zum Abschluss der Kulturtage gibt es am Sonntag, 8. Juli, ab 12 Uhr (Einlass) ein Hauskonzert mit Gartenfest „Am Kachelstein“ in Rauschendorf.

Weitere Infos zum Programm im Internet unter www.michaelagi.de.

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