100 Musiker in der Kirche Maria Königin des Friedens Musikalisches Gemeinschaftsprojekt der besonderen Art begeistert Zuhörer

Königswinter · In der Kirche Maria Königin des Friedens in Königswinter geben über 100 Musiker ein erstklassiges Konzert. Das Ungewöhnliche: Die beiden Chöre, die gemeinsam musizieren, kommen aus Städten, die nicht gerade Nachbaren sind – nämlich aus Königswinter und aus Krefeld.

 Rund 100 Musiker aus Königswinter und aus Krefeld wirken bei „Vom Dunkel ins Licht“ in der Kirche Maria Königin des Friedens mit.

Rund 100 Musiker aus Königswinter und aus Krefeld wirken bei „Vom Dunkel ins Licht“ in der Kirche Maria Königin des Friedens mit.

Foto: Iris Zumbusch

Wenn zwei große Chöre und ein Orchester aus zwei Städten zusammenkommen, um ein gemeinsames Konzert einzustudieren, bedeutet das vor allem eines: Ausdauer bei allen Akteuren, ein hohes Maß an Flexibilität, Motivation, Leidenschaft und die Bereitschaft zu pendeln.

Die Sänger und Sängerinnen des Kammerchores Oberpleis aus Königswinter und des Audienda-Chores aus Krefeld haben sich gemeinsam mit den Krefelder Covestro Symphonikern fast ein Jahr lang auf den Weg gemacht, um städteübergreifend zu musizieren. Die Konzertorte: die katholische Kirche Maria Königin des Friedens in Königswinter und das Seidenweberhaus in Krefeld.

„Unser Chorleiter Pavel Brochin ist auch Chorleiter des Audienda Chores Krefeld und der Dirigent Thomas Schlerka wiederum ist Dirigent der Symphoniker Krefeld“, erklärte Cornelia Mazur-Flöer, Sängerin beim Kammerchor Oberpleis, die Tätigkeit der musikalischen Leiter des gemeinsamen Konzerts. Die Zusammenarbeit sei nicht neu, so Mazur-Flöer. Die Covestro-Symphoniker verbinde eine mehrjährige Zusammenarbeit mit beiden Chören. „Wir sind auch schon einmal mit der 9. Sinfonie von Beethoven zusammen in Königswinter und Krefeld aufgetreten“.

Das erste Chorkonzert mit dem Audienda-Chor hat im Jahr 2013 mit dem Requiem c-Moll von Luigi Cherubini statt gefunden. Im Jahr 2017 hat es gemeinsam mit dem Audienda-Chor und dem Kammerchor Oberpleis die Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms gegeben. Die Covestro Symphoniker (vormals Bayer Symphoniker) feierten mit den beiden Großkonzerten das Ende ihres Jubiläumsjahres aus Anlass ihres 90-jährigen Bestehens.

Musikalische Reise vom Dunkeln ins Licht

Sehr viele Besucher waren in die Kirche Maria Königin des Friedens gekommen, um dem gemeinsamen Konzert mit dem Titel „Vom Dunkel ins Licht“ der rund 100 Sängerinnen und Sänger beider Chöre und der Musiker des Orchesters zu lauschen. Vor 175 Jahren starb der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy. Aus diesem Anlass hatten die musikalischen Leiter zwei große Werke dieses bedeutenden deutschen Komponisten einstudiert. Auf dem Programm standen der Psalm 42 und die Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 mit dem Titel „Lobgesang“.

Der Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“ ist eine Kantate für Sopran, gemischten Chor und Orchester, der Text beruht auf dem alttestamentarischen Psalm 42 in der Übersetzung Martin Luthers. Die Zweite Sinfonie besteht aus zwei Teilen: einem symphonischen Teil und einem darauf folgenden Kantatenteil. Die Texte sind ebenfalls Bibelzitate. Der Titel des Konzertes „Vom Dunkel ins Licht“ ist der Intention Mendelssohns zur Sinfonie entnommen, wonach der Aufstieg des Volkes Gottes aus der Finsternis ins Licht musikalisch interpretiert wird. Als Mitwirkende traten die Solistinnen Alexandra Untiedt und Irina Brochin (Sopran) und Cornel Frey (Tenor) auf. Die Zuhörer spendeten in der voll besetzten Kirche am Ende eines fulminanten Konzerts tosenden Beifall.

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