100. Geburtstag in Heisterbacherrott Der Musikzug Bergklänge begeistert beim Jubiläumskonzert

Heisterbacherrott · Einhundert Jahre alt - und doch ist die musikalische Truppe jung geblieben. Das bewiesen die Musikanteninnen und Musikanten jetzt auf ganz besondere Weise.

Das Jubiläumskonzert des Musikzuges Bergklänge in der Emmauskirche war gut besucht.

Das Jubiläumskonzert des Musikzuges Bergklänge in der Emmauskirche war gut besucht.

Foto: Frank Homann

Der Musikzug Bergklänge, bereits 100 Jahre alt, stellte mit mehr als 200 Zuhörern beim Jubiläumskonzert in der Emmauskirche jetzt einen Besucherrekord auf. Und das Publikum wurde nicht enttäuscht – unter dem neuen Dirigenten Christian Gerling zeigte sich die musikalische Truppe in Bestform und bot sogar als Höhepunkt eine Welturaufführung - einen neuen Marsch, der nach Bergklänge-Vorsitzendem Bruno Orth benannt ist.

Diesen Bruno-Orth-Marsch erschuf der portugiesische Komponist José Marciel. Der Hintergrund: Tubaspieler Tiago Vinagre hatte dieses Stück bei Marciel als Auftragsarbeit bestellt. Damit bedankte er sich für die herzliche Aufnahme in dem Heisterbacherrotter Klangkörper, der ihm musikalische und menschliche Heimat geworden ist. Die Besucher feierten das Werk, den Stifter und die Musiker für die gelungene Darbietung, die im Verlaufe des Jubiläumsjahres sicher noch mehrfach zu hören sein wird.

Eingeschworene Gemeinschaft mit großer Geschichte

Die Bergklänge sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Seit 50 Jahren gehören dem Musikzug bereits Peter Kill, Helga und Günther Metzen sowie Reinhold Stöpler an. Vor 55 Jahren wurde Rudi Schumacher Bergklänge-Mitglied. Dominik Lahr, der Vorsitzende des Kreisverbandes Bonn-Rhein-Sieg im Volksmusikerbund, würdigte ihren Einsatz und heftete ihnen die Goldene Ehrennadel an. Außerdem wurden Mitglieder ausgezeichnet, die seit 10, 20, 25 und 30 Jahren zu dieser musikalischen Vereinigung zählen. In der Pause lud ein „History Walk“ zum Spaziergang durch 100 Jahre Vereinsgeschichte ein. Und die Besucher, darunter auch Bürgermeister Lutz Wagner, konnten sich vom reichen Musikleben überzeugen.

Immerhin 42 der aktuell 55 Musiker waren beim Konzert dabei und begeisterten auch mit dem übrigen Programm, das eine bunte Mischung von Genres beinhaltete. Von Stevie Wonder in Concert bis „I’m still standing“, von Sven Van Calster arrangiert. Walzerklänge beim Stück „Lebenswert“ schwebten durch den Kirchenraum, aber auch ein Mix aus den Achtzigern mit „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang – da wippten etliche Füße im Takt.

Jung geblieben, auch durch den Nachwuchs

Jump and Joy richtete sich vor allem an die jugendliche Zuschauerriege. Das Trompeten-Trio mit Malte Gilka, Matthias Metzen und Tilmann Jost gefiel mit „Sogno di Volare“. Einen norwegischen Fjord beschrieb das Stück „Mandalen Landscape“ – ein musikalisches Gemälde, das das Kopfkino in Gang setzte. Wunderschön. „African Wildlife“ oder „Beyond the Horizon“ waren weitere Stücke, die verzückten und richtig Spaß machten. Flotter kann eine Hundertjährige kaum sein.

Konsequent hat der Musikzug Bergklänge Nachwuchsarbeit betrieben – diese Anstrengung trägt ihre Früchte. Nicht nur ein Jugendorchester, geleitet von Kerstin Ridder, besteht, sondern viele junge Leute spielen im Jubiläums-Orchester mit.

Das Jubiläumsjahr, das bereits im Karneval Thema war, hält aber weitere Pfeile im Köcher. Am 12. Mai wird gemeinsam mit Freunden und Unterstützern des Vereins ein „Italienischer Abend“ gefeiert. Und auch am Weiherfest im August wird es eine musikalische Überraschung geben - ein Dankeschön an alle Musikfreunde in Heisterbacherrott. Für den Herbst ist ein abendliches Serenadenkonzert in Vorbereitung. Zum Abschluss des Jubiliäumsjahres lassen es die Bergklänge dann noch einmal richtig krachen - beim Adventsrock mit der Band Zentury XX.

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