Arbeit beim Freiwilligendienst Nach Südafrika mit Gummibärchen im Gepäck

Königswinter · Der 18-jährige Marwin Schölzel aus Königswinter tritt am Dienstag sein Auslandsjahr an. Die Koffer sind gepackt: Am Dienstag wird der 18-jährige Marwin Schölzel aus Vinxel für ein Jahr nach Südafrika reisen.

 Bald geht's los: Marwin Schölzel steigt am Dienstag in den Flieger nach Südafrika.

Bald geht's los: Marwin Schölzel steigt am Dienstag in den Flieger nach Südafrika.

Foto: Gabriela Quarg

Er wird dort im Rahmen des "Weltwärts"-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ehrenamtlich arbeiten. Das Programm zielt darauf ab, jungen Menschen einen Auslandsaufenthalt in Form eines entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes zu ermöglichen. Über seinen Einsatz sprach Marwin Schölzel mit Gabriela Quarg.

Wo genau führt Ihre Reise hin?
Marwin Schölzel: Mein Ziel ist die Kleinstadt Zeerust in der North West Province Südafrikas. Zeerust liegt mit rund 20.000 Einwohnern nahe der Grenze zu Botswana. Bis Johannesburg sind es ungefähr 250 Kilometer.

Was sind Ihre Aufgaben vor Ort?
Schölzel: Meine Aufgaben liegen vorrangig im Bildungsbereich. So werde ich mit vier Freiwilligen vormittags in den Kindergärten zweier Townships arbeiten, wo wir versuchen, die Kinder auf die Schule vorzubereiten und mit ihnen zum Beispiel die ersten englischen Vokabeln üben werden. Nachmittags bin ich in einer Schulkinderbetreuung. Hier stehen neben der Hausaufgabenbetreuung auch normale Freizeitaktivitäten auf dem Programm.

Haben Sie schon Kontakt zu Leuten vor Ort?
Schölzel: Ja, ich habe bereits Kontakt zu den Freiwilligen, mit denen ich in Zeerust arbeiten werde. Das sind sowohl Freiwillige von meiner Entsendeorganisation, die als "Classic Volunteers" schon seit einigen Wochen dort unten leben, als auch Südafrikaner. Mit den deutschen Freiwilligen werde ich dort auch in einer WG wohnen.

Wie haben Sie sich auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Schölzel: Den größten Teil hat meine Entsendeorganisation, das Deutsch-Südafrikanische Jugendwerk (DSJW) aus Bad Honnef übernommen. Alle Freiwilligen hatten Mitte Juni ein Vorbereitungsseminar. In dieser Woche haben wir uns alle kennen gelernt und Wichtiges über Land, Kultur und Verhaltensweisen gelernt. Auch ein Crashkurs in den gängigen Sprachen Afrikaans und Setswana war inbegriffen. Vor Ort gibt's dann ein weiteres Seminar.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Auslandsjahr zu absolvieren und warum in Afrika?
Schölzel: Seit der 10. Klasse sehne ich einen Auslandsaufenthalt herbei. Da ich während meiner Schulzeit meine Stufe nicht verlassen wollte, entschied ich mich, bis zum Abi zu warten. Vergangenes Jahr habe ich angefangen, mich über mögliche Reiseziele zu informieren. Wenn man den Blick dann von beliebten Ländern wie den USA, Kanada und Australien abwendet, dann ist Südafrika gar nicht mehr so weit. Auf das DSJW bin ich dann bei einem Infotag in Oberpleis aufmerksam geworden.

In Südafrika ist die Kriminalitätsrate im Vergleich zu Deutschland sehr hoch. Machen Sie sich da Sorgen?
Schölzel: Nein. Alle Einsatzstellen liegen in kriminalitätsarmen Gebieten. Wenn man sich an gewisse Verhaltensregeln hält, ist das kein Problem. Sollten wir zum Beispiel durch das Land reisen, werden wir auf keinen Fall nachts unterwegs sein. All das haben wir aber bei unserem Seminar besprochen.

Was wird am Dienstag - außer Kleidung - im Koffer stecken?
Schölzel: Natürlich meine Kamera. Dann noch meine Fußballschuhe, Sonnencreme und ganz viel Haribo. Das haben sich die anderen Freiwilligen gewünscht!

Was erhoffen Sie sich von Ihrem Jahr in Südafrika?
Schölzel: Ganz viele neue Erfahrungen und Eindrücke, die mich mein ganzes Leben begleiten werden. Ich fahre da runter, um den Menschen zu helfen, aber vor allem um selber ganz viel zu lernen. Von Deutschland guckt man den Erdball immer runter. Ich will wissen, wie es ist, wenn man nach oben guckt.

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