Auch Grippesaison steht bevor Nachfrage nach neuen Corona-Impfstoffen ist in der Region noch schleppend

Siebengebirge · Obgleich die Fallzahlen bei den Corona-Erkrankungen in der Region wieder steigen, ist die Impfbereitschaft momentan eher gedämpft. Der Kreis Neuwied hat Anfang September eigens ein neues Impfzentrum eingerichtet – die Nachfrage sei allerdings „überschaubar“:

Nachdem das Impfzentrum des Kreises Neuwied in Oberhonnefeld geschlossen werden musste, da der Unternehmen die Hallen wieder benötigte, gibt es nun ein neues in Niederbieber.

Nachdem das Impfzentrum des Kreises Neuwied in Oberhonnefeld geschlossen werden musste, da der Unternehmen die Hallen wieder benötigte, gibt es nun ein neues in Niederbieber.

Foto: Frank Homann

Mittlerweile können sich alle ab zwölf Jahren auch mit den auf die Omikron-Untervariante BA.1 angepassten Impfstoffe von Biontech und Moderna impfen lassen. Doch sowohl im Rhein-Sieg-Kreis als auch im Kreis Neuwied ist die Nachfrage nach den Impfungen derzeit zurückhaltend. Der Andrang im seit Anfang September geöffneten Impfzentrum in Neuwied-Niederbieber sei „überschaubar“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Neuwied.

Kreis Neuwied registriert steigende Tendenz zur Impfbereitschaft

Zweimal in der Woche werde bisher dort geimpft. An den ersten fünf Impftagen haben sich laut Sabrina Kahn, Leiterin des Impfzentrums, im Schnitt 55 Menschen impfen lassen. Und es gebe zumindest eine steigende Tendenz. Deshalb werde ab Oktober im Impfzentrum in Niederbieber an drei Tagen die Woche geimpft. „Wir sehen wieder steigende Zahlen, die Herbstwelle beginnt offenbar“, sagt Landrat Achim Hallerbach (CDU). Im Kreis Neuwied sind am Mittwoch 200 neue Corona-Infektionen registriert worden, die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 465.

Bei mittlerweile allen Auffrischungsimpfungen für Menschen ab zwölf Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den neuen „Omikron-Impfstoff“, der auch im Impfzentrum in Niederbieber angeboten wird. „Sowohl die an den Subtypen BA.1, als auch die an die Subtypen BA.4/5 angepassten Impfstoffe ergeben eine verbesserte Antikörperantwort gegen die vorherrschende Omikron-Variante und bleiben gegenüber dem Wildtyp-Virus gleichbleibend gut“, informiert der Kreis.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis, der am Mittwoch 465 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 311 verzeichnet, ist die Nachfrage nach den Impfangeboten der Koordinierenden Impfeinheit „aktuell zurückhaltend“, heißt es von der Pressestelle. Vergangene Woche haben sich 144 Personen im Impf-Mobil oder in den stationären Stellen (Asklepios Kinderklinik und Huma Shoppingwelt Sankt Augustin, Gesundheitszentrum Meckenheim) die Impfung geholt. Neben den angepassten Corona-Impfungen zur Auffrischung bietet der Kreis auch den Totimpfstoff Valneva und den Protein-Impfstoff von Novavax für die Grundimmunisierung an.

Impfmobil des Kreises kommt ins Siebengebirge

Kommende Woche wird das Impfmobil des Kreises auch im Siebengebirge unterwegs sein: am Dienstag, 4. Oktober, zwischen 10 und 12.30 Uhr am Haus der Jugend in Königswinter-Oberpleis und von 13 bis 15.30 Uhr am Rathaus Bad Honnef.

Auch die nächste Grippesaison steht bevor. „Jetzt ist die richtige Zeit für die jährliche Grippeschutzimpfung“, sagt Rainer Meilicke, Leiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Sieg-Kreises. Zehn bis 14 Tage dauert es, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Oktober bis Mitte Dezember sei der ideale Zeitraum für die Grippeimpfung. Laut Stiko könnten Grippe- und Corona-Impfung auch zusammen verabreicht werden; aber an unterschiedlichen Körperteilen. Es sind aber „vermehrte vorübergehende lokale und systemische Impfreaktionen“ möglich. In den Vorjahren seien die Grippe-Fallzahlen in der Regel ab Ende September angestiegen und hätten nach der Jahreswende ihren Höhepunkt erreicht.

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