Verschönerungsverein für das Siebengebirge Naturfreunde trotzen beim Siebengebirgstag dem Regen

Ittenbach · Der Regen am Maifeiertag hielt die Besucher nicht ab: Am Tag der offenen Tür des VVS rund um das Forsthaus Lohrberg informierten sich die Gäste bei den zahlreichen Ausstellern über die Aktivitäten.

 Hingucker – insbesondere für die jungen Besucher – war die Moorschnuckenherde, die unterhalb des Forsthauses graste.

Hingucker – insbesondere für die jungen Besucher – war die Moorschnuckenherde, die unterhalb des Forsthauses graste.

Foto: Frank Homann

Die Infotafel im Forsthaus Lohrberg gibt Auskunft darüber, wie sich nur mit einem Zunderschwamm – eine Pilzart, die sich vor allem an Laubbäumen findet – ein Feuer entfachen lässt. Gleich daneben informiert ein Text auf einer Schautafel über sonnenbrandgefährdete Bäume.

Dass man sich am Maifeiertag rund um das Forsthaus Lohrberg weder um Waldbrände noch um Sonnenbrand Gedanken machen musste, sorgte das Wetter: Unaufhörlich prasselte beim Siebengebirgstag des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) der Regen auf die Zeltplanen der Stände.

Die Stimmung ließ sich von dem Regenwetter indes niemand verderben. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer Glück gehabt“, sagte Hans Peter Lindlar, Vorsitzender des VVS. „Irgendwann musste es so kommen.“ Und tatsächlich kamen nach und nach immer mehr Naturfreunde, die dem schlechten Wetter trotzten und sich einen Überblick über das Angebot verschafften.

„Bei uns ist das bereits Tradition“, sagte etwa Holger Freymann, der mit seinen Kindern und aufgesetzten Kapuzen von Stand zu Stand schlenderte. „Am Maifeiertag wandern wir immer, und davor besuchen wir gemeinsam den Tag der offenen Tür beim VVS.“ Und was dort geboten wurde, war unabhängig vom Wetter sehenswert.

Auf der Wiese unterhalb des Forsthauses graste friedlich eine Schafherde. Der Schäfer Sven Kämena von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis hatte die Moorschnuckenherde – unter ihnen zwei Lämmer – mitgebracht und sorgte damit vor allem bei den jungen Besuchern für Begeisterung.

Der Imkerverein bot neben verschiedenen Honigerzeugnissen auch Wissenswertes rund um die Imkerei an, die Jägerschaft des Hegerings Siebengebirge war mit ihrem „Lernort Natur“-Mobil vor Ort und präsentierte unter anderem verschiedene präparierte Tiere.

Die gab es auch im Forsthaus selbst zu sehen, in dem sich nicht nur aufgrund des Dachs die Besucher drängten. Pünktlich zum Siebengebirgstag wurde auch die Sonderausstellung „Wildnisgebiet Siebengebirge“ eröffnet. „Wir wurden schon häufig gefragt, warum wir einen so unaufgeräumten Wald haben“, berichtete Klaus Breuer, der geistige Vater der Ausstellung. Mit dem Vorwurf der Vernachlässigung räumt die Ausstellung gewissermaßen auf – und das gleich in vier Sprachen.

Dazu gibt es natürlich die Dauerausstellung, in der etwa erklärt wird, warum Spechte keine Kopfschmerzen bekommen, was es mit der kaiserlichen Lotterie für das Siebengebirge auf sich hat, oder eben wann Bäume einen Sonnenbrand bekommen. Für die jüngeren Besucher gab es dabei eigens kindgerechte Infotafeln, erkennbar an einem Uhu in der oberen Ecke.

Auch den hätten die Juniormitglieder des VVS den Kindern sicher auf die Wange zaubern können: Neben dem Basteln von Traumfängern, Birkensträußen und Insektenkästen boten sie auch Kinderschminken an. Bestens gelaunt – denn von schlechtem Wetter wollte sich beim Siebengebirgstag wirklich niemand die Laune verhageln lassen.

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