Infos zwischen Altstadt und Drachenfels Neue Informationstafeln im Siebengebirge

Königswinter · Sieben Jahre nach dem Regionale-Jahr 2010 ist jetzt mit der „Vermittlung von Kulturlandschaft im Raum“ zwischen der Altstadt und dem Drachenfels auch das vorletzte Projekt realisiert.

Realität und Infotafel: Blick vom Drachenfels auf den Rhein.

Realität und Infotafel: Blick vom Drachenfels auf den Rhein.

Foto: Frank Homann

Es fehlt damit nur noch das Aufgangsbauwerk auf der Drachenfelsstraße, das aber erst gebaut wird, wenn der Bahnübergang irgendwann verschwindet. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich dabei etwas mit durchaus praktischem Nutzen. Auf insgesamt 27 Informationstafeln zwischen Rheinufer und Drachenfels erfährt der Besucher der Altstadt und des Siebengebirges sehr viel Wissenswertes über die Geschichte der einzelnen Stationen und über die Landschaft.

Zusätzlich findet er auf mehreren Panoramatafeln auf dem Drachenfelsplateau Hinweise auf Berge oder Gebäude, die von der Aussichtsterrasse aus zu sehen sind. Ausgestattet sind die Tafeln zusätzlich mit QR-Codes, über die mit dem Smartphone noch ausführlichere Informationen abgerufen werden können.

Touristen brauchen die Informationen

Gemessen an den 28 Millionen Euro, die im Rahmen der Regionale 2010 in bauliche Maßnahmen wie die Neugestaltung des Plateaus, der Mittelstation oder des Marktplatzes geflossen sind, nehmen sich die Baukosten für Emailletafeln, Stelen und Montage in Höhe von 40.000 Euro geradezu verschwindend gering aus. Sie haben jedoch eine große Wirkung, da sind sich die Verantwortlichen sicher. „Die Tafeln sind sehr wichtig. Sie haben für die Touristen eine intensive Wirkung, weil die Dinge vom Rheinanleger bis zur Ruine jetzt erläutert werden“, sagt Andreas Pätz von der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG).

Aus vergaberechtlichen Gründen habe das Projekt viel länger gedauert als von allen Beteiligten gewünscht. Finanziert wird es zu 70 Prozent aus öffentlichen Fördermitteln, die restlichen 30 Prozent sind städtischer Eigenanteil.

Experten entwickelten gemeinsam

Zunächst war in der Altstadt und am Drachenfels das gleiche Vermittlungssystem wie in der Klosterlandschaft Heisterbach mit aufgeschnittenen Wegesteinen vorgesehen. „Im bebauten Raum haben wir uns dann aber für ein anderes System als in der Landschaft entschieden“, sagt Oliver Bremm von der Tourismus Siebengebirge GmbH.

Die deutschen Texte und Darstellungen für die einzelnen Standorte sind gemeinsam mit Fachleuten wie dem Leiter des Siebengebirgsmuseums, Elmar Scheuren, Achim Baumgartner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Elmar Heinen, der unter anderem dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und dem Heimatverein Siebengebirge angehört, entwickelt worden.

Fehler bei den Übersetzungen

Für Irritationen hat die englische Übersetzung der Tafeln gesorgt. Das frühere Ratsmitglied Jörg Pauly erkundigte sich kürzlich im Stadtrat in einer Einwohnerfrage, wer aufseiten der Verwaltung für die deutschen Texte und ihre Übersetzung ins (Pidgin-)Englisch verantwortlich sei.

Auf dreieinhalb Seiten listete er aus seiner Sicht fehlerhafte Übersetzungen auf und kam zu dem Schluss, „dass der gesamte Informationsweg bestenfalls als Pilgerpfad für Pisa-schwache Englischschüler zu empfehlen ist“. Laut Bremm wurde mit der Übersetzung ein professionelles Büro beauftragt. Anschließend seien die Texte noch einer Muttersprachlerin vorgelegt worden. Bremm: „Wir haben das Bestmögliche getan.“

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