Kindergarten Sankt Franziskus eingeweiht Neue Räume für den Nachwuchs in Königswinter

Königswinter · Es hat Zeit gekostet, so manche Hürde musste genommen werden: Doch nun konnte Pfarrer Dariusz Glowacki die frisch sanierte Kindertagesstätte Sankt Franziskus in der Königswinterer Altstadt einsegnen.

 Die Kinder der Kita Sankt Franziskus freuten sich über die feierliche Eröffnung mit Einsegnung.

Die Kinder der Kita Sankt Franziskus freuten sich über die feierliche Eröffnung mit Einsegnung.

Foto: Frank Homann

„Komm, bau ein Haus, das uns beschützt, pflanz einen Baum, der Schatten wirft, und beschreibe den Himmel, der uns blüht“, sangen die Kindergartenkinder zur feierlichen Einsegnung der Kindertagesstätte Sankt Franziskus. Passend zu diesem Lied setzten die Kinder die letzten Schaumstoffbauklötze an ihren vorgeschriebenen Platz, um die erfolgte Sanierung symbolisch zu vervollständigen.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch die Leiterin des Kindergartens, Helga Bogdanski, konnte Pfarrer Dariusz Glowacki anschließend die Kindertagesstätte einsegnen. Dabei wurde nicht an Weihwasser gespart, die Kinder genossen sichtlich, dass jedes ihrer liebgewonnenen Spielzimmer und Werkstätten gesegnet wurde.

Begleitet wurden die Feierlichkeiten von einer quer durch den Saal verlaufenden Schnur, die den Verlauf der Sanierung und den damit verbundenen Mühen sichtbar machte. Nachdem das Erzbistum Köln eine weitere Finanzierung der Einrichtung abgelehnt hatte, konnte 2016 mit der Angela von Cordier-Stiftung, einer Gründung für Franziskanerinnen von Nonnenwerth, ein neuer Träger gefunden werden. Daher auch die Umbenennung von Sankt Remigius in Sankt Franziskus vor knapp zwei Jahren. Die Kindertagesstätte an der Remigiusstraße 11 hatte die Kirche bereits an die Stadt Königswinter verkauft. Diese stellte das Grundstück in Erbpacht der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) zur Verfügung, die das Gebäude sanierte und anschließend für 30 Jahre an die Franziskanerinnen vermietete.

Förderung vom Bund

„Schätzungen zufolge sollte die Sanierung 1,137 Millionen Euro kosten, zum Schluss sind wir bei einer Million Euro gelandet“, lobte Hubert Kofferath, der als Stellvertreter der WWG für seinen erkrankten Kollegen Andreas Pätz gekommen war. Die Sanierungsarbeiten seien effizient und wirtschaftlich umgesetzt worden. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands von Königswinter-Tal, Ulrich Fuchs, hatte sich im Vorfeld besonders darum bemüht, die Franziskanerinnen von Nonnenwerth mit ihrer Stiftung für das Projekt zu gewinnen. „Schwester Maria Lay rief mich einen Tag vor Weihnachten an und sagte, sie könne sich vorstellen, die Trägerschaft zu übernehmen. Das war ein schönes Weihnachtsgeschenk“, berichtete Fuchs von seinem damaligen Gespräch mit der Vorsitzenden der Stiftung. Vor zwei Monaten erfolgte dann nach einer Kernsanierung des Flachdachbaus und vorübergehender Unterbringung im Pfarrheim Sankt Remigius der Rückumzug in die Räumlichkeiten. Nach kurzer Zeit der Eingewöhnung fand nun die feierliche Eröffnung mit Einsegnung statt.

„Wir arbeiten in einem Bereich, der sich richtig lohnt – Arbeit mit Kindern. Kinder sind unsere Zukunft“, sagte André Tillmann, Geschäftsführer der Angela von Cordier-Stiftung, über die verantwortungsvolle Aufgabe der Kindertagesstätte. Lobende Worte fand auch der stellvertretende Bürgermeister Sokratis Theodoridis: „Es gibt Termine im Leben eines Stellvertretenden Bürgermeisters, über die man sich freuen kann. Der heutige gehört dazu.“ Die Kindertagesstätte, die ab dem 1. September auch als „Sprach-Kita“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, beherbergt momentan 40 Kinder, darunter zwölf Kleinkinder unter drei Jahren.

Gebete und Gottesdienste sind freiwillig

Davon ist der Anteil der Kinder, die mehrsprachig aufgewachsen sind, mit 69 Prozent sehr hoch. Die interkulturelle Vielfalt zeigt sich auch an den zwölf verschiedenen Nationalitäten, denen die Kinder angehören. Verschiedene Herkunftsländer heißt meist auch verschiedene Religionen. Die Kindertagesstätte ist zwar kirchlich gebunden, Gebete und Gottesdienstbesuche erfolgen allerdings auf freiwilliger Basis.

„Es ist trotzdem festzuhalten, dass sich die meisten Kinder dazu entschließen, den Messfeiern beizuwohnen und aktiv daran teilzunehmen“, stellte Bogdanski über das interreligiöse Miteinander klar. Abschließend gab Herr Fuchs allen Anwesenden die folgenden Worte, die treffend das Engagement aller involvierten Akteure beschreiben, mit auf den Weg: „Meine Söhne haben mir gesagt: 'Papa, jetzt wissen wir, wenn man sich für etwas einsetzt und sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann schafft man das auch.'“

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