In der Königswinterer Altstadt Neuer Anlauf für Wochenmarkt

KÖNIGSWINTER · Könnte ein Wochenmarkt zu einer Belebung des Rathausplatzes führen? Diese Frage treibt die Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) um. In einem Antrag für die nächste Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses möchte die Fraktion die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Rohkonzepts beauftragen.

 Vor 13 Jahren gab es auf dem Rathausplatz schon einmal für einige Monate einen Wochenmarkt.

Vor 13 Jahren gab es auf dem Rathausplatz schon einmal für einige Monate einen Wochenmarkt.

Foto: Frank Homann

Zwei Anläufe hat es in der Vergangenheit bereits gegeben. Im Jahr 2002 fand ein Wochenmarkt, immer donnerstags in der Zeit von 8 bis 13 Uhr, statt. "Damals fehlte jedoch die Akzeptanz in der Bevölkerung", erinnert sich Andreas Pätz, der Geschäftsführer der Wirtschafsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG), die damals den Versuch gestartet hatte. Vier, fünf attraktive Stände mit Gemüse und Tiroler Wurstwaren seien von den Bewohnern der Altstadt damals nicht ernsthaft wahrgenommen worden. "Dabei haben sowohl wir als auch die Marktbeschicker damals Werbung gemacht", so Pätz.

Nach einem Dreivierteljahr wurde der Markt eingestellt. Bei einem zweiten Anlauf zwei Jahre später fanden sich laut Pätz zunächst gar keine Händler mehr. Dennoch begrüßt der Wirtschaftsförderer die Initiative. "Das heißt nicht, dass ein erneuter Versuch auf dem jetzt attraktiveren Marktplatz keinen Erfolg haben kann. Ich befürworte jede Aktivität, die den Marktplatz belebt. Ein Wochenmarkt kann da ein sehr probates Mittel sein", so Pätz.

Die Köwis sind der Meinung, dass der Standort Altstadt grundsätzlich gut für einen Wochenmarkt geeignet ist. "Dennoch bitten wir die Verwaltung zunächst um die Erarbeitung eines Rohkonzeptes. Ziel dieses Konzeptes sollte zunächst die Klärung der Machbarkeit eines Wochenmarktes in Königswinter sein, das heißt, ob und wie eine derartige gewerbliche Veranstaltung etabliert werden könnte", sagt Ratsfrau Cora Ridder. Schließlich sei schon einmal ein Versuch gescheitert. Die Fraktion schlägt vor, die Erfahrungswerte von Veranstaltern aus der Region zu nutzen. Konkret soll mit den professionellen Veranstaltern DMG Marktgilde e.G. und der Agrarkonzept GmbH Kontakt aufgenommen werden.

Neben einer Verbesserung des Nahversorgungsangebots erhofft sich Ridder auch einen zusätzlichen Imagegewinn für den Tourismus. Die Köwis weisen darauf hin, dass Wochenmärkte nicht von alleine laufen. Wichtige Erfolgsfaktoren seien ein vielfältiges Angebot, frische Waren, ein ausgewogener Branchenmix und immer mehr auch der regionale Bezug. Dazu zähle auch die Einbeziehung der Siebengebirgswinzer und der landwirtschaftlichen Erzeuger in der Region. Aus Sicht der Fraktion sollte zwingend ein Angebot aus ökologischer Erzeugung integriert werden. Eine weitere wichtige Voraussetzung sei ein aktives, professionelles Marketing. Oliver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH, könnte sich einen Wochenmarkt gut vorstellen.

"Touristisch gesehen wäre ein solcher Markt toll. Er sollte aber am Wochenende, wenn vermehrt Besucher in der Stadt sind, oder zum Beispiel am ersten Samstag im Monat - dann richtig groß und mit regionalen Produkten - stattfinden", sagt er. Das Beispiel des Wochenmarkts auf dem Renesseplatz in Rheinbreitbach, der im Herbst 2013 nach drei Jahren eingestellt wurde, zeige aber auch, dass man sich hier in einem recht schwierigen Marktumfeld bewege.

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