Feuerwehr Königswinter Neues Domizil für die Uthweiler Feuerwehr

Oberpleis · Gut zwei Millionen Euro kostet der Neubau eines Gerätehauses für den Löschzug Uthweiler der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Der Umzug an den neuen Standort ist für Sommer 2019 geplant. Der Bau bietet nicht nur viel mehr Platz, sondern ist sogar erdbebensicher.

Ein paar Heizstrahler sorgten schon mal für angenehme Innentemperaturen zur Gulaschsuppe mit Brötchen – obwohl Fenster und Dach noch fehlen: Feuerwehrleute, deren Familien, Freunde und Bekannte waren zum Richtfest und zur Grundsteinlegung für das neue Gerätehaus des Löschzugs Uthweiler gekommen, das derzeit an der Siegburger Straße in Oberpleis entsteht. Seit Juli laufen die Arbeiten, die Fertigstellung des Gebäudes ist für Juni 2019 geplant. Und das sei durchaus realistisch, sagte Architekt Josef Krämer: „Wir liegen voll im Zeitplan.“

Das Projekt, dessen Gesamtkosten mit 2 175 000 Euro veranschlagt sind, ist für Krämer eine Herzensangelegenheit. Der Architekt und Bauingenieur hat nicht nur vor einigen Jahren bereits das Feuerwehrgerätehaus in Bockeroth entworfen. Er ist – wie im Übrigen auch Bruno Lemke, Projektleiter seitens der Stadt – aus Uthweiler und seit Jahrzehnten Mitglied des Löschzugs.

Der Löschzug hat 73 Mitglieder

Auf knapp 800 Quadratmetern hat Krämer das neue Domizil für die 73 Wehrleute des Löschzugs samt ihrem Leiter, Brandoberinspektor Torsten Weiler, entworfen. Den weitaus größten Raum nimmt die Fahrzeughalle mit knapp 300 Quadratmetern ein, in der künftig vier Fahrzeuge inklusive der neuen Drehleiter untergebracht werden. Daneben entstehen die Umkleide- und Sanitärräume für Männer und Frauen, ein teilbarer Schulungsraum mit rund 130 Quadratmetern sowie Bereitschafts- und Geräteräume. Auf dem Grundstück mit einer Gesamtfläche von mehr als 9000 Quadratmetern entstehen neben einer Alarmzufahrt für die anrückenden Feuerwehrleute zudem 38 Parkplätze und ein großer Übungsplatz.

Nach dem Richtspruch, den Zimmermeister Marius Henkel verlesen hatte, platzierten Bürgermeister Peter Wirtz und Stadtbrandinspektor Michael Bungarz im Foyer den Grundstein mit der Zeitkapsel. „Das neue Gerätehaus ist ein Beweis, wie gut Stadt, Verwaltung und Feuerwehr zusammenarbeiten“, sagte Bungarz. „Wir verbessern den Brandschutz für Oberpleis und stellen die Weichen für die Zukunft.“ Wirtz erinnerte daran, dass die Stadt in den vergangenen Jahren erheblich in die Gerätehäuser investiert habe: In Oberdollendorf und Bockeroth seien neue Unterkünfte gebaut, die anderen renoviert worden.

Vorgängerbau wurde vor 53 Jahren gebaut

Das Gerätehaus in Uthweiler war vor 53 Jahren errichtet worden, hatte mittlerweile weder ausreichend Platz für die Fahrzeuge noch entsprach es dem Stand der Technik. Der Rat hatte daraufhin im Dezember 2015 grünes Licht für einen Neubau gegeben. Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich schwierig, denn das Haupteinsatzgebiet des Uthweiler Löschzugs umfasst neben Oberpleis mit den angrenzenden Orten unter anderem auch Einsätze bei schweren Unfällen auf der A 3.

Gutachter hatten daher empfohlen, den neuen Standort in die Nähe von Oberpleis zu verlegen. Fündig wurde man schließlich mit dem Grundstück an der Siegburger Straße, auf dem sich ursprünglich Lokschuppen der Rhein-Sieg-Eisenbahn befanden, später ein Busdepot. Bis 1999 nutzte im Anschluss der städtische Bauhof die Gebäude, die nun für den Neubau abgerissen wurden.

Insbesondere bei der Dachkonstruktion der Fahrzeughalle klingt bei Krämer etwas Stolz mit: „Drei Satteldachbinder mit Brettschichtholz bilden das Gerüst“, erklärt er. Eine Photovoltaikanlage werde ebenfalls installiert, so dass das Gebäude in punkto Stromversorgung autark sei. Viel Stahlbeton werde verbaut: „Damit ist das Gerätehaus erdbebensicher“, so Krämer, „denn wir befinden hier in einer Erdbebenzone 1.“

Bereits in dieser Woche sollen die Fenster, Anfang Dezember die Tore eingebaut werden. „Dann ist das Gebäude winterfest und wir können mit dem Innenausbau loslegen“, so der Architekt weiter. „Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, steht einem Umzug im Sommer nichts im Wege.“

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