Gasthaus am Kirchplatz in Oberpleis Neues Leben im "Alten Zoll"

OBERPLEIS · Der "Alte Zoll" soll wieder zu einem echten Schmuckstück werden. Die Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) hat das Fachwerkgebäude am Kirchplatz in Oberpleis gekauft und lässt es nun sanieren.

 Im Schatten der mächtigen Kastanie soll es auch wieder Außengastronomie geben.

Im Schatten der mächtigen Kastanie soll es auch wieder Außengastronomie geben.

Foto: Frank Homann

Anfang Juli soll mit den Arbeiten begonnen werden. Gleichzeitig wird ein Gastronom gesucht, der ab dem kommenden Jahr wieder das anbietet, wofür das Lokal bekannt war.

Gestern wurden die Planungen an Ort und Stelle vorgestellt. Beim Rundgang durch das Gebäude wurde erst richtig deutlich, wie marode der "Alte Zoll" nach rund zehn Jahren Leerstand ist. Am Boden liegt neben jeder Menge Schutt das schmiedeeiserne Gestänge, das einst das Namensschild trug. Ein weiteres Schild verrät, dass hier einst "Indische und italienische Spezialitäten" serviert wurden. In der Küche hängen überall lose Kabel aus der Wand. Vor dem Gang in die obere Etage warnt "Eigentümer" und WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz vor den Löchern im Boden. Betreten auf eigene Gefahr!

In einem Jahr soll das alles anders aussehen. Zurzeit werden die Gewerke ausgeschrieben, wie Architekt Markus Würker berichtete. Im Juli soll dann mit der Sanierung begonnen werden. Der Denkmalschutz, unter dem das Gebäude steht, und der Brandschutz stellen ihn dabei vor eine besondere Herausforderung.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: "Das Fachwerk ist in großen Teilen erhaltenswert. Nur an einer Hausecke zur Siegburger Straße hin muss es komplett erneuert werden, da sind viele Balken nicht mehr zu retten", so Würker. 460 000 Euro wird die Sanierung kosten. In der oberen Etage entsteht eine attraktive Wohnung. Für die WWG, die bisher vor allem im Rahmen der Altstadtsanierung als Käufer in Erscheinung getreten ist, ist der Einsatz in Oberpleis Ehrensache.

"Wir verstehen uns als Unterstützer der Stadt, wenn es gilt, Projekte zu befördern", so Pätz. Das mache natürlich nur Sinn, wenn auch das Umfeld aufgewertet werde, was im Rahmen der Ortsentwicklung Oberpleis geplant sei. Die Immobilie solle dem Ort wirtschaftliche Impulse geben. "Mir ist die Sanierung des 'Alten Zoll' auch persönlich ein Riesenanliegen, weil er zusammen mit dem 'Bramkamp' prägend für den Ortskern ist", sagte Bürgermeister Peter Wirtz. Das Zentrum sei nicht mehr schön, weil in die Jahre gekommen.

Gesucht wird nun noch ein Gastronom, der in den 160 Quadratmetern und der Außengastronomie im Schatten der stattlichen alten Kastanie frühere Zeiten aufleben lässt. Sebastian Schuster kann von ihnen noch berichten. Der Landratskandidat und Vorsitzende des TuS Oberpleis erinnerte daran, dass es früher einmal acht bis zehn Kneipen im Ortskern gab. Demnächst wahrscheinlich wenigstens wieder zwei.

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