Kinder planen neuen Spielplatz mit Das alte Lemmerzbad in Königswinter steht bereit für den Abriss

Königswinter · Das alte Lemmerz-Hallenbad wird zurzeit entkernt, um Platz zu schaffen für den dann folgenden Neubau. Gleichzeitig soll ein neuer Spielplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bad entstehen. Bei den Planungen der Spielgeräte wurden auch die Kinder beteiligt.

 Nicht viel mehr als die Hülle des Lemmerzbads steht noch. Bis Weihnachten soll die Entkernung des Hallenbads abgeschlossen sein.

Nicht viel mehr als die Hülle des Lemmerzbads steht noch. Bis Weihnachten soll die Entkernung des Hallenbads abgeschlossen sein.

Foto: Frank Homann

Mit der gewünschten Achterbahn wird es nichts. Aber das hatten sie irgendwie schon geahnt. Trotzdem baumelten die sechs Erstklässler der Königswinterer Johann-Lemmerz-Schule und die fünf Jungen und Mädchen des Kindergartens „Mikado“ aufgeregt mit den Beinen, als sie erfuhren, was aus ihren Ideen für den künftigen Spielplatz am neuen Lemmerz-Hallenbad wird. Architekt Heinrich Blass und Jugendpfleger Stefan Schmied stellten ihnen vor, welche von den Vorschlägen realisiert werden, die insgesamt elf Grundschüler und Kindergartenkinder bei einem Workshop Ende Oktober erarbeitet hatten.

Auch Bürgermeister Peter Wirtz und Projektleiter Hans-Peter Giesen, Geschäftsbereichsleiter Schule, Sport und Jugend bei der Stadt, sowie Grundschulrektor Sven Haack, Sozialpädagogin Sigrid Bömer und Kindergartenleiter Raphael Sieger waren bei der jetzigen Präsentation dabei. Der neue Spielplatz soll auf einer Fläche von insgesamt 600 Quadratmetern entstehen und den bisherigen rund 30 Jahre alten Platz ersetzen, auf dem ab Oktober 2020 eine neue Kita entsteht. Rund 106.000 Euro sind eingeplant. Ostern 2021 soll das Gesamtensemble mit Schwimmbad und Kita fertig sein.

Kinder beteiligten sich erstmalig an Planungen

Erstmals habe es eine Beteiligung der Zielgruppe in dieser Art gegeben, erklärte Schmied. An die Kinder gewandt, stellte er vorab fest: Sie wüssten ja schon, dass nicht unbegrenzt Platz und Geld für den neuen Spielplatz zur Verfügung stehe. Neben der Achterbahn hatten sich die Mädchen und Jungen unter anderem eine Überschlagschaukel, eine Tunnelrutsche und eine Dreierwippe gewünscht, „weil alleine wippen nicht so schön ist“. Das bekommen sie nun nicht. Aber unter anderem soll ein Kombigerät mit „Vogelnestschaukel“ und weiteren Schaukeln aufgestellt werden, eine Reckstange, dazu ein Karussell, das man selbst anschiebt und dreht. Einen Sandkasten wird es geben. Installiert wird außerdem eine Stehwippe, wie sie auch beim Kinder- und Jugendforum der Stadt vorgeschlagen worden war. „So eine gibt es sonst nicht oft“, sagte Blass, dem die Kinder mit offenen Mündern und Augen folgten. Im Zentrum des neuen Platzes steht der auch auf dem bisherigen Spielplatz zu findende Spielturm mit Rutsche und Kletternetzen.

„Cool wäre noch ein Roboter, der den Kindergarten beschützt“, sagte eines der Kinder. Ein Junge hätte gern auch Fußballtore gehabt. „Keine Tunnelrutsche?“, bohrte der fünfjährige Kamal nach. Doch die sechsjährige Isabel hatte eine Idee: „Man macht einfach ein Dach für die Rutsche. Dann ist es wie im Tunnel.“ Noch ein anderes Dach lag ihr indes viel mehr am Herzen: „Für die Erwachsenen eine Bank und einen Unterstand“, schlug sie vor. Das habe sich auch ihre Mutter bereits vor dem Workshop gewünscht.

Sitzgelegenheiten soll es rund um den Sandkasten geben, allerdings ohne Wetterschutz, erklärten Blass und Schmied. Vielleicht finde man dafür auch noch eine Finanzierung, eventuell durch einen Sponsoren, stellte Wirtz in Aussicht. Nur so wie ein Wartehäuschen soll es nicht werden, „damit ältere Kinder sich da nicht zu wohl fühlen und euch von eurem Spielplatz verdrängen“. „Alles gut“, beurteilten fast alle Kinder am Ende das Konzept des neuen Spielplatzes.

Und wenn es so weit ist, erklärte eines der Mädchen, „gehen wir schwimmen, dann ein Eis essen und dann auf den Spielplatz“.

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