Interview mit Christian Nöbel Neuntklässler belegte zweiten Platz bei der Deutschen Mathematik-Olympiade

Nur ein einziges Pünktchen hat gefehlt, um auf der Spitze des Mathematik-Olymps zu stehen. Aber auch mit seinem zweiten Platz bei der Bundesrunde der 52. Deutschen Mathematik-Olympiade kann Christian Nöbel, Schüler der 9. Klasse des CJD-Gymnasiums Königswinter, mehr als zufrieden sein.

 Formeln und Gleichungen sind für ihn kein Problem: Christian Nöbel wurde Zweiter bei der Matheolympiade.

Formeln und Gleichungen sind für ihn kein Problem: Christian Nöbel wurde Zweiter bei der Matheolympiade.

Foto: Frank Homann

Schließlich haben weit mehr als 200 000 Schüler an dem Wettbewerb teilgenommen. 192 qualifizierten sich für das Bundesfinale Anfang Mai in Hamburg. Mit dem 14-jährigen Mathegenie sprach Gabriela Quarg.

Was fasziniert Dich so an der Mathematik?
Christian Nöbel: Ich habe mich schon für Zahlen interessiert, bevor ich in die Grundschule gekommen bin. Später in der Schule war Mathe von Anfang an mein Lieblingsfach. Es macht mir einfach total viel Spaß. Ich finde, es ist ein schönes Gefühl, eine Aufgabe vor sich zu haben und Lösungsansätze dafür zu erarbeiten. Mittlerweile habe ich auch schon ein Mathematik-Studium an der Fernuni Hagen begonnen.

Was waren denn die Anforderungen beim Bundesfinale?
Nöbel: Wir haben an zwei Vormittagen je eine Klausur über jeweils viereinhalb Stunden geschrieben. Dabei waren drei Aufgaben zu lösen, unter anderem immer auch eine aus dem Bereich Geometrie.

Was war dabei für Dich die größte Herausforderung?
Nöbel: Es gilt, schnell eine Idee für einen richtigen Lösungsansatz zu finden, sonst kommt man nicht weiter. Bei der zweiten Klausur bin ich anfangs mit der Geometrie-Aufgabe nicht so gut klargekommen, da kommt dann natürlich schnell Frust auf. Wenn ich aber auf dem richtigen Weg bin, habe ich keine Probleme, mich über eine lange Zeit zu konzentrieren.

Sind die Aufgaben ähnlich denen in der Schule?
Nöbel: Von dem, was man können muss, ist es mit dem Schulstoff vergleichbar. Aber man muss zusätzlich in der Lage sein, sich in Probleme reinzudenken und allein Lösungsansätze zu entwickeln.

Wie hast Du dich auf den Wettbewerb vorbereitet?
Nöbel: Meine Mathelehrerin Maria Regine Furth hat mich sehr unterstützt. Ich konnte mich auch während des Unterrichts auf den Wettbewerb vorbereiten. Darüber hinaus gibt es für die Teilnehmer Vorbereitungswochenenden. Außerdem besuche ich den Bonner Mathetreff, der von Studenten und ehemaligen Bundesrundenteilnehmern organisiert wird. Und ich nehme zusätzlich am Förderprogramm "Jugend trainiert Mathematik" teil.

Welche Fächer in der Schule magst Du noch?
Nöbel: Ich mag eigentlich alle Naturwissenschaften. Außerdem macht mir auch Latein sehr viel Spaß. Daran gefällt mir, dass es eine sehr logische Sprache ist.

Was wünschst Du Dir persönlich für die Zukunft?
Nöbel: Der Ansporn, bei der nächsten Mathematik-Olympiade einen ersten Platz zu belegen, ist natürlich da. Es hat ja diesmal nur ein einziger Punkt zum Erfolg gefehlt. Und natürlich träume ich davon, einmal an der internationalen Mathematik-Ausscheidung teilnehmen zu dürfen. Das wäre das Größte.

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